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Impressum

Eingeschlossene Gesellschaft Jan Weiler Hörspiel CD

Bildquelle: der Hörverlag
Jan Weiler
Eingeschlossene Gesellschaft
mit  Jan Weiler , Annette Frier u.a.
Regie K`Leonhard Koppelmann
2 CD'S 
100 Minuten Laufzeit
ISBN: 978-3-8445-2835-0
14,99€


Ein turbulentes Hörspiel
voller Wortwitz und verrückter skurriler Menschen

Über die Abgründe im Lehrerzimmer und einen speziellen Schülervater

Das Cover der CD Box sollte man sich genauer ansehen denn so öffnet sich einem nicht nur die Tür zu dem besonderen Lehrerzimmer sondern man kann auch schon erahnen mit was für unterschiedlichen Persönlichkeiten man es in dieser sehr amüsanten, skurrilen  Geschichte kennenlernen / erleben wird.
Mit diesem Bild und schon einer Ahnung treten wir ins Lehrerzimmer eines städtischen Gymnasiums ein.
 Fünf Lehrer/innen und eine Referendarin, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten sind hier versammelt als es an der Tür klopft und ein Vater plötzlich im Raum steht.
Mit allen Mitteln, wirklich allen will er um die Abiturzulassung seines Sohnes Fabian kämpfen, dem noch ein einziger Punkt an der Zulassung fehlt. Dabei schreckt er sogar nicht davor zurück ( man sieht es auf dem Cover) mit einer Waffe zu drohen.
Alles beginnt ruhig und  völlig unspektakulär. Es klopft und der Vater tritt ein. Holger Arndt, ein Lehrer dem die Schüler am Herzen liegen ist der Erste, der mit Herm Prohasca  ins Gespräch kommt. Er kennt Fabian und scheint ihn zu mögen. Leider hat er mit Fabians Noten nichts zu tun. Herr Engelhardt dagegen um so mehr und Herr Engelhardt macht keinen Hehl daraus nicht von seiner Punktevergabe abzuweichen. Als dann auch noch Frau Lohman sich einmischt und der Meinung ist, das Fabian schon viel zu lange auf der Schule ist und nicht jeder Abitur machen sollte nimmt das Unheil seinen Lauf. Herr Pohazka nimmt das noch anwesende Kollegium im Lehrerzimmer in Geiselhaft. Genau eine Stunde Zeit gibt er den Mitgliedern des Lehrkörpers Zeit eine positive Lösung zu finden. Plötzlich sind hier Menschen in einem Raum, die sonst nur lose und auch mehr oder weniger gern  bzw. ungern Zeit miteinander verbringen, zusammen eingesperrt. Während der Vater draußen wartet wird es im Lehrerzimmer .....
Ach Zuviel verrate ich hier besser nicht denn dieses Hörspiel sollte man sich wirklich selbst anhören.
Wenn man den Inhalt kennt wird der ein oder andere Parallelen entdecken. Parallelen zu Sartres "Geschlossene Gesellschaft " ob es von Jan Weiler bewusst so angelegt wurde kann ich nicht sagen doch die Vermutung liegt nahe. Es ist schon sehr skurril wie sich die Kommunikation untereinander unter dem Gesichtspunkt, dass man den Raum nicht verlassen kann entwickelt.
Jan Weiler hat hier Menschen zusammengesteckt, die unterschiedlicher nicht seien könnten. Jeder hat seine Macken, Gedanken und persönlichen Geschichten, die ihn geprägt haben. Nicht jeder der hart ist, ist wirklich hart und wenn  er so hart ist, ist es z.B. auch nur Verbitterung oder Selbstschutz. Angesichts der Situation kommen Dinge zu Tage, von denen niemand etwas ahnte. 6 Personen ,6 Geschichten, 6 Leben.
Es entstehen Dialoge voller Wortwitz. Situationen, die tragisch komisch schmunzeln lassen aber auch nachdenklich stimmen.
Anfangs gelingt es den Beteiligten noch die Fassade zu wahren doch mit der Zeit bröckelt diese Fassade und die Personen zeigen ihr wahres Ich. Sehr subtil beschreibt Jan Weiler diese Entwicklung, deren Wortwechsel einmalig sind. 
Wie im wahren Leben und dennoch nur ausgedacht? Ein Schelm der anderes denkt.
Durch die Umsetzung als Hörspiel hört man nicht nur Dialogezwischen zwei Personen. Es gibt immer wieder Szenen in den mehrere gleichzeitig reden. z.B. Frau Lohmann im Dialog mit Herrn Erberhardt während Herr Arndt mit der Referendarin redet.
Als Zuhörer hat man das Gefühl unsichtbar mitten im Geschehen zu stehen.
Die Sprecherriege schafft es wunderbar uns Zuhörer in der Geschichte zu fesseln. Die Mischung aus belanglosen Dialogen, welchen in denen die Bosheit unglaublich tief zu spüren ist aber auch Heucheleien, Zynismus und Sarkasmus bieten sich ein munteres Stelldichein in dem sich unsere Gesellschaft, auch mit ihren Abgründen widerspiegelt.
Ich fand es unglaublich wie im Laufe der Zeit sich alles entwickelt. Aus banalem Geplänkel wird etwas sehr tiefes, das wohl nur entstehen kann wenn so unterschiedliche Menschen wie hier unfreiwillig zusammen ausharren müssen ähnlich wie auf einer einsamen Insel.

*

.Übrigens:

Annette Frier schlüpft in die Rolle der sehr pedantischen, anstrengenden und auch teilweise  über korrekten Lehrerin Heidi Lohmann. Wieso sie Lehrerin geworden ist? Auf jeden Fall ist sie eine der Lehrerinnen, mit der man sich besser nicht anlegt. Typ Schülerschreck!.

Jan Weiler nimmt die Rolle des Vaters ein. 
In weiteren Rollen erleben wir: Wolf Aniol, Jan Maak, Reinhard Firchow, Florian Lange, Lieke Hoppe und Yascha Finn Nolting.