Bildquelle: Blanvalet
Die Bibliothek der zweiten Chancen
von Marie Adams
368 Seiten
1. Aufl. 22.01.2025
ISBN: 978-3-7341-1345-1
Blanvalet
12,00€
Ein kurzweiliger Roman mit viel Bücherei-, Köln- und Paris-Flair.
Eine verwitwete Frau Anfang 50, deren Traum es immer war, ein Buch zu schreiben, eine Familie drum herum und eine junge Frau, die einen kleinen unabhängigen Verlag gegründet hat und Briefe eines Verstorbenen bestimmen diesen Roman.
Alle die, die ihr mir hier schon lange folgt, wisst, dass ich kaum Romane vorstelle, die mir selbst nicht gefallen haben.
Hier mache ich eine Ausnahme, da ich beim besten Willen nicht objektiv sein kann.
Nein, ich kenne die Autorin nicht, aber es ist unheimlich, wie viel sie von meinem eigenen Leben erzählt und so hatte ich wirklich Probleme, den Roman bis zu Ende zu lesen. Bei Seite 147 wollte ich es schon weglegen, weil ich innerlich zu aufgewühlt war, und all das, was ich eigentlich hinter mir lassen wollte, plötzlich wieder präsent war (glaubt mir, in der Nacht danach hatte ich nicht viel Schlaf).
Ich versuche euch hier etwas von dem Roman zu erzählen, doch auch wenn ich nicht objektiv bin und das Buch mehr mit mir gemacht hat, als mir lieb war, komme ich für mich (und das ist wirklich nicht ansatzweise objektiv) zu dem Fazit, den hätte ich nicht gebraucht. Was wiederum nichts mit den vielen Berührungen zu tun hat, sondern weil mir einfach der Spannungsbogen fehlt.
Die ganze Handlung plätschert so dahin, gleicht mehr der Erzählung einer Lebensgeschichte, die mir auch jede andere Freundin hätte erzählen können. Von einem Roman, der mich abholt, fesselt und aus dem ich beseelt wieder hinausgehe, der mich das Buch zum Ende zuklappen lässt und ich denke, ich wäre gern noch ein wenig länger geblieben, ist es nicht.
Und da ich, wie gesagt, nicht objektiver sein konnte, habe ich den Roman zwei Freundinnen gegeben, die genauso gern und viel lesen wie ich. Die eine ist 36 und Manuela Inusa und Charlotte Mc Gregor Fan, die andere ist 80 Jahre selbst immer noch ehrenamtlich in einer Bücherei tätig und Vielleserin.
Beiden habe ich nicht gesagt, was ich von dem Buch halte, und beide kamen ganz unabhängig davon zu dem gleichen Fazit wie ich.
Juliana (80 J.) sagte: " es heißt doch immer, wenn man in einem Restaurant sagt: "Wenn ich wiederkomme, würde ich genau das Gericht noch einmal bestellen." Und das ist das größte Lob für das Essen. Dieses Buch würde ich nicht noch einmal lesen mögen."
Genau das trifft es. Es gibt viiiele Romane, die ich gern ein zweites oder auch drittes Mal lese, diesen hier leider nicht.
Aber letztendlich ist es Lesegeschmack, und was mir gefällt, muss nicht euch gefallen und umgekehrt.
Was erwartet euch nun. Ihr lernt die Protagonistin Charlotte kennen. Charlotte, Anfang 50, verwitwet, Mutter zweier Töchter, die schon flügge sind, arbeitet in der großen Kölner Stadtbücherei am Josef Haubrich Hof.
Der plötzliche Tod ihres Mannes ist schon ein paar Jahre her und hat Spuren hinterlassen. Sie lebt noch mehr für ihre Arbeit, kann sich aber auch noch nicht vorstellen, wieder einen Mann in ihr Leben zu lassen. Der Roman beginnt mit der Geschichte, die sie ihren Töchtern gern erzählt. Mit der Kennlerngeschichte der Eltern (der Töchter). Mit einer Begegnung in Paris und späteren Begegnungen in der Kölner Bücherei.
Es beginnt amüsant und mit dem Gefühl, was ich mir für einen Roman wünsche, doch das ändert sich schnell. Was folgt, ist eine dahinplätschernde Erzählung, in der wir mehr von Charlotte näher kennenlernen und begleiten. Es gibt Erinnerungen und eine Parallelgeschichte. Die Parallelgeschichte der jungen Lena, die sich mit einem kleinen unabhängigen Verlag selbstständig gemacht hat. Ein Projekt, das zu scheitern droht. Ebenfalls parallel dazu hat Lena auch noch eine komplizierte Liebesgeschichte. Zuweilen hat man das Gefühl, es ist mehr Lenas Romangeschichte als Charlottes und Lenas Lebenschaos habe ich als extrem nervig empfunden, was meine Beziehung zum Buch noch schwieriger machte.
Ich verrate hier nicht, wie Charlotte und Lenas Wege sich kreuzen und was das bedeutet. Ich gehe hier auch nicht weiter auf die Handlung ein.
Wer Köln und die Bücherei am Neumarkt kennt, wer vielleicht die Arbeit in einer Bücherei kennt, wer Paris liebt, der wird sich hier wunderbar mit den Schauplätzen und dem Geschehen verbinden können und es wird sich bestimmt ein heimeliges Gefühl einstellen, so denn ihr Gutes damit verbindet, den, das muss man Marie Adams lassen, sie kann wunderbar beschreibend erzählen. Das allein reicht mir leider für einen guten Roman nicht. Und das plötzlich Briefe ihres verstorbenen Mannes auftauchen, die er für den Fall, dass er vor Charlotte stirbt, seiner Frau helfen sollen, zu sich selbst zu finden, um offen für eine neue Partnerschaft zu sein, ist vielleicht eine interessante Thematik, mir, die ich auch verwitwet bin, hat es allerdings Herzschmerzen bereitet.
Und für alle, die jetzt fragen, wird Charlotte eine neue Liebe finden?
Hm, ich weiß nicht so recht. Es gibt keine Liebesgeschichte, die den Roman füllt. Es ist mehr eine Freundschafts-Randgeschichte, die ebenso wenig spannend oder emotional intensiv ist wie die gesamte Handlung. Am Ende ist Charlotte bereit, dieser Partnerschaft eine Chance zu geben. Doch ihre und Franks Geschichte ist mir echt zu dünn.
Daher von mir persönlich keine Herzensempfehlung für dieses Buch,
Hier mache ich eine Ausnahme, da ich beim besten Willen nicht objektiv sein kann.
Nein, ich kenne die Autorin nicht, aber es ist unheimlich, wie viel sie von meinem eigenen Leben erzählt und so hatte ich wirklich Probleme, den Roman bis zu Ende zu lesen. Bei Seite 147 wollte ich es schon weglegen, weil ich innerlich zu aufgewühlt war, und all das, was ich eigentlich hinter mir lassen wollte, plötzlich wieder präsent war (glaubt mir, in der Nacht danach hatte ich nicht viel Schlaf).
Ich versuche euch hier etwas von dem Roman zu erzählen, doch auch wenn ich nicht objektiv bin und das Buch mehr mit mir gemacht hat, als mir lieb war, komme ich für mich (und das ist wirklich nicht ansatzweise objektiv) zu dem Fazit, den hätte ich nicht gebraucht. Was wiederum nichts mit den vielen Berührungen zu tun hat, sondern weil mir einfach der Spannungsbogen fehlt.
Die ganze Handlung plätschert so dahin, gleicht mehr der Erzählung einer Lebensgeschichte, die mir auch jede andere Freundin hätte erzählen können. Von einem Roman, der mich abholt, fesselt und aus dem ich beseelt wieder hinausgehe, der mich das Buch zum Ende zuklappen lässt und ich denke, ich wäre gern noch ein wenig länger geblieben, ist es nicht.
Und da ich, wie gesagt, nicht objektiver sein konnte, habe ich den Roman zwei Freundinnen gegeben, die genauso gern und viel lesen wie ich. Die eine ist 36 und Manuela Inusa und Charlotte Mc Gregor Fan, die andere ist 80 Jahre selbst immer noch ehrenamtlich in einer Bücherei tätig und Vielleserin.
Beiden habe ich nicht gesagt, was ich von dem Buch halte, und beide kamen ganz unabhängig davon zu dem gleichen Fazit wie ich.
Juliana (80 J.) sagte: " es heißt doch immer, wenn man in einem Restaurant sagt: "Wenn ich wiederkomme, würde ich genau das Gericht noch einmal bestellen." Und das ist das größte Lob für das Essen. Dieses Buch würde ich nicht noch einmal lesen mögen."
Genau das trifft es. Es gibt viiiele Romane, die ich gern ein zweites oder auch drittes Mal lese, diesen hier leider nicht.
Aber letztendlich ist es Lesegeschmack, und was mir gefällt, muss nicht euch gefallen und umgekehrt.
Was erwartet euch nun. Ihr lernt die Protagonistin Charlotte kennen. Charlotte, Anfang 50, verwitwet, Mutter zweier Töchter, die schon flügge sind, arbeitet in der großen Kölner Stadtbücherei am Josef Haubrich Hof.
Der plötzliche Tod ihres Mannes ist schon ein paar Jahre her und hat Spuren hinterlassen. Sie lebt noch mehr für ihre Arbeit, kann sich aber auch noch nicht vorstellen, wieder einen Mann in ihr Leben zu lassen. Der Roman beginnt mit der Geschichte, die sie ihren Töchtern gern erzählt. Mit der Kennlerngeschichte der Eltern (der Töchter). Mit einer Begegnung in Paris und späteren Begegnungen in der Kölner Bücherei.
Es beginnt amüsant und mit dem Gefühl, was ich mir für einen Roman wünsche, doch das ändert sich schnell. Was folgt, ist eine dahinplätschernde Erzählung, in der wir mehr von Charlotte näher kennenlernen und begleiten. Es gibt Erinnerungen und eine Parallelgeschichte. Die Parallelgeschichte der jungen Lena, die sich mit einem kleinen unabhängigen Verlag selbstständig gemacht hat. Ein Projekt, das zu scheitern droht. Ebenfalls parallel dazu hat Lena auch noch eine komplizierte Liebesgeschichte. Zuweilen hat man das Gefühl, es ist mehr Lenas Romangeschichte als Charlottes und Lenas Lebenschaos habe ich als extrem nervig empfunden, was meine Beziehung zum Buch noch schwieriger machte.
Ich verrate hier nicht, wie Charlotte und Lenas Wege sich kreuzen und was das bedeutet. Ich gehe hier auch nicht weiter auf die Handlung ein.
Wer Köln und die Bücherei am Neumarkt kennt, wer vielleicht die Arbeit in einer Bücherei kennt, wer Paris liebt, der wird sich hier wunderbar mit den Schauplätzen und dem Geschehen verbinden können und es wird sich bestimmt ein heimeliges Gefühl einstellen, so denn ihr Gutes damit verbindet, den, das muss man Marie Adams lassen, sie kann wunderbar beschreibend erzählen. Das allein reicht mir leider für einen guten Roman nicht. Und das plötzlich Briefe ihres verstorbenen Mannes auftauchen, die er für den Fall, dass er vor Charlotte stirbt, seiner Frau helfen sollen, zu sich selbst zu finden, um offen für eine neue Partnerschaft zu sein, ist vielleicht eine interessante Thematik, mir, die ich auch verwitwet bin, hat es allerdings Herzschmerzen bereitet.
Und für alle, die jetzt fragen, wird Charlotte eine neue Liebe finden?
Hm, ich weiß nicht so recht. Es gibt keine Liebesgeschichte, die den Roman füllt. Es ist mehr eine Freundschafts-Randgeschichte, die ebenso wenig spannend oder emotional intensiv ist wie die gesamte Handlung. Am Ende ist Charlotte bereit, dieser Partnerschaft eine Chance zu geben. Doch ihre und Franks Geschichte ist mir echt zu dünn.
Daher von mir persönlich keine Herzensempfehlung für dieses Buch,
aber die Bitte, euch selbst ein Urteil zu bilden.
Wenn ihr fragt, wo die Parallelen zu Charlotte sind, hier einige Punkte:
Verwitwet Anfang 50 mit Kindern in ähnlichem Alter (nur ein paar mehr)
Mein Mann war Bibliothekar und Leiter einer Bücherei nahe Köln, was uns immer wieder auch in die Stadtbücherei in der Kölner Innenstadt führte.
Ich habe auch in der Bücherei gearbeitet.
Ich musste meine Kinderbücherei in der Bücherei schließen und einpacken (Charlotte muss auch Veränderungen Umzug mit der Bücherei erleben)
Alles, was Charlotte in ihrer Arbeit erlebt, ist über Jahrzehnte auch unser Leben gewesen.
Charlotte hat ein Herz für alle Menschen, auch Obdachlose.
Auch ich helfe oft und gern aktiv.
Charlotte lernt Lena, die junge Verlegerin kennen und unterstützt sie.
Ich habe zwei jungen Frauen geholfen, einen kleinen Kinderbuchverlag zu gründen.
Charlotte schreibt. Wünscht sich, dass ihr Buch irgendwann auch in der Bücherei steht. Ich schreibe auch und Charlottes Traum ist auch meiner. Wobei Charlottes wahr wird, ich jedoch noch nicht so weit. Auch schreibe ich nicht für Erwachsene, sondern für Kinder.
Ich freue mich auf den Tag, an dem ich meinen Mann hoffentlich wiedersehe, ohne dass ich jetzt schon sterben möchte, aber das Gefühl, das jeder abgelaufene Tag mich ihm näherbringt, ist da.
Ja, und dann ist da noch das Thema Paris, das irgendwie verbindet, da mein Mann ein absoluter Paris-Fan war.
Es gibt innerhalb des Romas viele Gefühle und Gedanken, die Charlotte äußert, die ich kenne und genauso fühle.
Zeitweise ist es wirklich so, als würde etwas von meinem Leben erzählt.
Ich mag leider keine Romane, in denen ich mich so wiederfinde. Es ist mir irgendwie unheimlich. Ich möchte vergessen und abgelenkt werden, andere fremde, spannende neue Charaktere kennenlernen und von ihren Geschichten hören und nicht von meiner Vergangenheit eingeholt werden.