Die Legende vom Heiligen

Bildquelle: Herder Verlag
Die Legende vom Heiligen
Nikolaus

erzählt von Anselm Grün
mit Bildern von Giullano Ferri
32 Seiten
gebundene Aufl. 12,00€    ISBN: 978-3-451-71467-2
gebundene Aufl.  14,99€  ISBN: 978-3-451-71141-1
kleine Ausgabe 4,99€       ISBN: 978-3-451-71246-3

Bildkartenset für das Kamishibai


14 Seiten als Bildkartei fürs Kamishibai Erzähltheater 14,99 €Bestellnummer: P713578

Alle Ausgaben im Überblick und weitere Informationen gibt es auf der Verlagsseite
https://www.herder.de/kindergarten-paedagogik-shop/die-legende-vom-heiligen-nikolaus.-bildkarten-fuers-erzaehltheater-kamishibai-kartonierte-ausgabe/c-26/p-6561/

Zudem steht eine PDF Datei fürs Bilderbuchkino unter folgendem Link zur Verfügung:
https://media.herder.de/leseprobe/71141_Gr%c3%bcn_Die%20Legende%20vom%20hl.%20Nikolaus.pdf

Den Nikolaus kennen viele Kinder. Das er Bischoff von Myra wahr wissen schon weniger.
Im Zeitalter von Santa Claus, Weihnachtsmann & Co leider kein Wunder.
Wenn ich Kin einer Gruppe von 15 Kindern frage wer die Geschichte von Heiligen Nikolaus kennt zeigen ganz schnell alle auf, doch fragt man nach hört man von 1-2 Kindern ansatzweise das was wirklich überliefert ist. Der Rest erzählt von Inhalten aus fiktiven Filmen, die überhaupt nichts mit dem Nikolaus zu tun haben.
Traurig!
"Der Nikolaus bringt Geschenke". Schon seit Jahren beobachte ich mit Unverständnis die Materialschlachten, die an diesem Tag statt finden.
Meine Kinder kennen dies nicht. Bei uns bringt der Nikolaus Äpfel, Nüsse, Datteln, Feigen, Marzipan und Plätzchen. Dazu eine Kleinigkeit wie neue Malstifte, besondere Strümpfe oder Drogerie Artikel. Wir essen gemütlich Bratäpfel, Strudel und Plätzchen, singen und erzählen etwas bevor die Stiefel auf die Treppe gestellt werden und alle zu Bett gehen.
Meine Kinder kennen die Geschichte vom Heiligen Nikolaus und ernten immer ungläubige Blicke, ja werden sogar ausgelacht wenn sie anderen Kindern die Legende erzählen.
Angesichts der Filmindustrie vielleicht kein Wunder, doch ist es an uns die eigentliche Geschichte weiter zu tragen, damit sie nicht irgendwann völlig vergessen wird.
Der Benediktiner Mönch Anselm Grün hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht die Legende auf einfache, leicht verständliche Weise, kindgerecht zu erzählen. Sie wird von stimmungsvollen Illustrationen, aus der Feder  von Guiliano Ferri begleitet.
Liest man den Kindern Anselm Grüns Geschichte vor sind sie gleich gefesselt von einer besonderen Stimmung, in die er sie durch seinen ersten Satz :" Vor vielen hundert Jahren...." versetzt.
Was viele Hundert Jahre her ist fasziniert.
Einfach und klar, mit nicht all zu langen Sätzen erzählt er von Nikolaus Geburt, seinen Eltern, dem Tod der Eltern, dem Erbe das Nikolaus antritt, vom Menschen der gutes tut, Priester und später Bischoff wird, von den guten Taten, von der Hilfe und den Wundern, die Geschehen. Von den Seeleuten, die in einen Sturm geraten, von der Hungersnot und dem Edelmann der keine Kinder bekam bis hin zu dem Brauch am 6. Dezember.
Eindrucksvoll, spannend und durch die wundervollen Zeichnungen in warmen Farben, sehr lebendig und emotional.
Die Illustrationen visualisieren das Geschehen. Begebenheiten, die man sich als Erwachsener oder älteres Kind zwar in seiner Fantasie vorstellen kann, doch für die Kleinen gibt es hier wenig Anknüpfungspunkte zu bereits Erlebten. Sie brauchen die Bilder um zu verstehen, um ein Gefühl für die Zeit zu bekommen. Um zu erleben wie man sich damals kleidete, wie man lebte. Vielfach fragen die Kinder bzw. stellen fest, das die Häuser zwar Fensteröffnungen aber kein Glas haben. Oder das es keine Küche gibt, kein Besteck. Das alles karg und einfach ist.
So ist die Geschichte vom Heiligen Nikolaus auch eine Reise in eine längst vergangene Zeit, die es zu entdecken gilt.
Je nach Ausgabe ( es gibt die kleine Mini , eine mittlere und eine große Ausgabe sowie eine Bildkartei für das Kamishibai) wirken die Illustrationen unterschiedlich auf die Kinder.
Möchte man die Geschichte mit mehreren Kindern erleben bietet sich die Kamishibai Bildkartei an. Ebenso bei Kindern, die sehr visuell aufnehmen. Für Kinder zwischen 2 und 5 Jahren rate ich eigentlich gern zu dieser Kartei da die Bilder einfach besser wirken.
Für etwas ältere Kinder kann man dann die große oder mittlere  Bilderbuchausgabe wählen, wobei die Erfahrungen gezeigt haben, das unsere Lesekinder zumindest immer das größere Buch bevorzugen.
Der Text ist, wie bereits erwähnt einfach gehalten. Keine sehr langen Sätze wenig schwierige Wörter, daher eignet sich die mittlere Ausgabe auch wunderbar für Selberleser. Sie fühlen sich oftmals zu groß für ein Bilderbuch. Die etwas kleinere Ausgabe ist in etwas so groß wie die anderen Bücher für diese Altersgruppe. Auch wenn die Seiten voll illustriert sind und der Text in die Illustration gebettet ist wirkt es in der handlicheren Version nicht wie ein Bilderbuch. Der Text ist klein Gedruckt der Zeilenabstand jedoch groß gewählt. Der Bildanteil dominiert. Etwa 10-15 Zeilen teilweise mit nur 4-6 Wörtern machen deutlich, das etwas geübte Leser ab 2. Schuljahr sich gut an der Geschichte versuchen können.

Wir haben das Buch häufig in Kindergruppen vorgelesen und abschließend mit ihnen über den heiligen Nikolaus gesprochen. Dabei tauchte im Vorfeld bei den Erziehern immer wieder eine Frage auf. Darf, kann ich ein christliches Thema wie die Legende vom Heiligen Nikolaus in einer Kindergruppe vorlesen und besprechen in der vielleicht gerade mal 10% christlichen Glaubens sind und mindestens 50% Muslime?
Eine Frage, die sehr aktuell ist, zu der ich aber einen wundervollen Bericht gelesen habe, in dem Susanne Brandt  bereits 2016 über ..."gebotene Rücksicht...." und "falsch verstandene Rücksicht?" schreibt. In diesem Beitrag wird einem bewusst, das man seine kulturellen/ religiösen Wurzeln nicht vergessen darf. Ein Miteinander der Religionen und Kulturen ist das Ziel das wir verfolgen sollten und da dürfen die Geschichten zur Oster oder  Weihnachtszeit genauso erzählt werden wie die vom Heiligen Nikolaus. 
https://www.donbosco-medien.de/weihnachtsgeschichten-interkulturell/b-116/132

Ein Junge kam nach der Vorlesestunde zu mir und fragte mich ob die Geschichte wirklich von Früher ist. Es hätte sich für ihn angefühlt wie Zuhause.
Die Farben, die Bäume, die Art der Häuser hätte ihn an seine Heimat, sein Dorf erinnert.

Vielleicht sind es ja die Bilder, die diese Kinder öffnen für neue spannende Geschichten.
 
Die 14 Bildkarten zur Geschichte von Anselm Grün sind identisch mit den Bildern des Buches, so dass man das Buch wunderbar zum Vorlesen nutzen  und gleichzeitig die Bilder im Rahmen präsentieren kann. Zwar ist das Buch nicht nötig, da die Geschichte auch Inhalt der Kartei ist doch ist es haptisch, für den Vorleser, oftmals angenehmer das Buch in Händen zu halten. Gleichzeitig erleben die Kinder zum einen Buch und zum anderen die einzelnen Bilder. Später können sie dann bei Interesse noch einmal selbst das Buch ansehen. Bildkarten hingegen gibt man den Kleinen meist nicht so gern allein an die Hand.
Wie bereits erwähnt wirken die Bildkarten auf Grund der Größe wesentlich schöner.