Martin Buber *Der Weg des Menschen *Mit Aquarellen v. A. Fengler

Bildquelle: Gütersloher Verlagshaus
Martin Buber
Der Weg des Menschen
96 Seiten
1. Aufl. 2018
Gütersloher Verlagshaus
ISBN: 978-3-579-08549-4
15,00€


Mit Aquarellen von Andreas Fengler
7 Aquarelle und 5 Fotos

Literatur trifft hier auf Kunst

Ein einzigartiges Buch hat das Gütersloher Verlagshaus herausgegeben.
Wundervolle Aquarelle treffen auf Geschichten über den Sinn des Lebens bzw. der Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Ein Thema das nie an Aktualität verliert, dass sich Generationen vor uns gestellt haben und auch Generationen nach uns noch stellen werden. Bereits im Studium war ich fasziniert von Martin Buber und seinen Werken. Auch wenn  man anders denkt ist es spanend und bereichernd in seine Welt einzutauchen.
Nach einer kurzen Einführung  von Paul Mendes -Flohr zum Chassidimus - eine Bewegung innerhalb der jüdischen Religion, die extrem Frömmigkeit beinhaltet- abgeleitet von Chesed (Güte),
 wird  uns zunächst Martin Buber, einer der bedeutendsten jüdischen Religionsphilosophen des 20. Jahrhunderts, ein wenig näher gebracht. Für alle die sich mit seiner Person bislang noch nicht auseinandergesetzt liefert dieser kurze Abriss einen wirklich informativen Überblick.Von der Kindheit als österreichisch-israelischer Jude. In Wien geboren, zum größten Teil in der Ukraine bei den Großeltern aufgewachsen  beherrschte er schon früh 5 Sprachen. Er studierte in Wien, Leipzig, Berlin und Zürich. Philosophie, Germanistik, Philologie und Kunstgeschichte. Er veröffentlichte schon sehr früh (noch heute sehr bekannte), einige seiner bekanntesten Werke. Aber auch seine Ehe, das Familienleben, seine Auszeichnungen / sein Lebenswerk und seine Emigration finden in dieser kurzen Abhandlung ihren Platz.
Nachdem wir Martin Buber, sein Leben und Wirken, ein wenig ( für meinen Geschmack etwas zu knapp, aber dafür gibt es ja auch Biographien) näher gebracht bekommen haben führt uns das Buch in die wunderbare Welt seiner Geschichten.
Geschichten in der es um die immer wieder gestellte Frage nach dem Sinn des Lebens geht, immer mit dem Chassidimus verbunden.
Martin Buber war zeitlebens ein Verfechter der Förderung "arabisch-jüdischer politischer Koexistenz" und Förderer des Dialoges auch dem des christlich-jüdischen. Daher sind seine Geschichte heute wieder enorm aktuell.
Jede der Geschichten wird mit einem Aquarell Andreas Fenglers eingeführt.
Es sind kurze Geschichten, die auch optisch, drucktechnisch anders gestaltet sind als man es von Büchern sonst kennt. ein großer weißer ( unsichtbarer) Rand , ein extrem großer Zeilenabstand und eine angenehm große Druckschrift lassen den Text  beim Lesen besonders wahrnehmen. Es ist ein wenig so, als würde man bewusster , intensiver lesen und vor allem kehrt dadurch eine gewisse Ruhe ein, durch die das Gelesene länger in unserem Kopf verweilt.
Im Anschluss an die 6 Geschichten bekommen wir noch Hinweise zu Martin Bubers Werken und ein kleines Portrait über Andreas Fengler, dessen Aquarelle fantastische einleiten und unglaublich gut widerspiegeln, interpretieren.  Man sollte sich wirklich die Zeit nehmen die Bilder auf sich wirken zu lassen, sie vielleicht auch einmal mit etwas Abstand. In sie eintauchen. 
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Ein tolles Buch, das zum nachdenken anregt, und dazu animiert mehr über Martin Buber, aber auch Andreas Fengler zu erfahren.
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