Ida will schlafen

 

Bildquelle: Carlsen Verlag
Ida will schlafen
von Lena Havek
illustriert von Daniela Kunkel
32 Seiten
1. Aufl. 29. Juni 2023
ISBN: 978-3-551-52189-7
Carlsen Verlag
15,00€

Kennt ihr das?
Ihr seit hundemüde und könnt trotzdem nicht einschlafen?
Genau darum geht es in diesem wundervollem Bilderbuch, in dem Ida ganz viele Schlafpositionen an unterschiedlichen Orten ausprobiert, was uns immer wieder schmunzeln lässt.
Am Ende muss sie aber feststellen, dass es etwas ganz besonderem bedarf um gut einschlafen zu können.
Auf euch wartet ein supertolles Bilderbuch
für Kinder ab 3 Jahren

Ida will schlafen.
Nach einem ereignisreichen Tag ist Ida sehr müde.
Klein Wunder, denn es war ein wirklich langer Tag.
"...mit Kindergarten, Knäckebrot. Gurkenspieß, Nudeln mit Käsesoße, Spielplatz, Spaziergang, Oma treffen, Kuchen essen, Einkaufen, Baustelle besichtigen......... Besuch beim Puppendoktor, Staubsaugen.....und Haarewaschen."(Zitat)

                                                            
Ida zieht ihren Lieblingsschlafanzug an, der zwar schon ein bisschen zu klein, aber so bequem ist, Der Vater liest Ida ihre Lieblingsgeschichte vor, obwohl sie ein klitzekleines bisschen zu langweilig ist, aber sie ist halt sooo schön.

Dann kuschelt sich Ida in ihr Bett und zieht ihre Bettdecke mit ihrer kuschelweichen Lieblingsbettwäsche ganz weit hoch. Alles sieht danach aus, als könnte Ida nun ganz wunderbar schlafen. Müde ist sie ja sehr. Doch dem ist leider nicht so. Trotz Lieblingsschlafanzug, Lieblingsgeschichte und Lieblingsbettwäsche kann Ida nicht schlafen. Sie wundert sich, alles ist doch eigentlich perfekt.
Ist es womöglich zu perfekt?
Also steht Ida auf, nimmt ihre Bettdecke und ihr Kissen und wandert ins Wohnzimmer aufs Sofa, doch das ist nicht der richtige Platz zum Schlafen. Also versucht sie es im Büro der Mutter, auch das ist nicht der richtige Platz. So wandert Ida hundemüde von Platz zu Platz. Jeden Platz und die den dazugehörigen Geschichtenteil sehen wir auf einer wundervoll illustrierten Doppelseite. Mal als eine Szene, mal sind es viele kleine Bildsequenzen mit immer neuen Plätzen. Sogar in der Dusche und zwischen Waschmaschine und Trockner versuchte sie ihr Glück. Irgendwann gingen ihr die Ideen aus, doch eines viel ihr noch ein und das ist tatsächlich der richtige Platz.

Wo das ist, verrate ich noch nicht. Nur eines ist danach klar. Es braucht nicht nur einem Lieblingsschlafanzug, einer Lieblingsbettwäsche und einer Lieblingsgeschichte, um gut schlafen zu können. Am besten schläft man dort, wo man sich geborgen fühlt.
Lena Havek erzählt die Geschichte so liebevoll und warmherzig und mit so einer bezaubernden Erzählsprache, dass einem nicht nur ganz warm ums Herz wird, sondern man auch ganz oft schmunzeln muss. Verstärkt wird das noch durch Daniela Kunkels zauberhaften Bilder, die das Geschehen so wundervoll einfangen, dass man die wesentlichen Elemente der Geschichte auch ohne Text erleben kann und versteht was dort passiert.
Die Farben die sie gewählt hat strahlen ebenso so viel Wärme und Geborgenheit aus, wie die Illustrationen selbst. Da sie den Fokus auf Ida legt spielen ihre Mimik und Gestik eine entscheidende Rolle. Die Lesekinder waren besonders von Idas großen runden Kulleraugen begeistert, die so ausdrucksstak sind, dass die Kinder ständig Idas Gefühlslage kommentierten.
Auch wenn der Fokus auf Ida liegt, sehen wir Kulissen, die mit so viel Liebe zum Detail gestaltet sind, dass die Kinder sie beim zweiten oder dritten Mal intensiver erleben und eigene Geschichten dazu erfinden.
Da ist z.B. die Katze, die Ida stets begleitet und auch Idas Kuschelhund und ein kleiner Koalabär regen die Fantasie der Kinder an.
Auch wenn ich hier nicht verraten möchte, was zum Ende der Geschichte passiert, möchte ich doch auf die Botschaft etwas sagen.
"Am besten schläfst du dort, wo du dich geborgen fühlst."
Und das ist manchmal ein Ort, auf den die Eltern nicht gekommen wären.
Wer sich überraschen lassen möchte hört nun auf zu lesen!

Für alle anderen:
Ida ist eine "große" Schwester.
Viele "große" Geschwister sind mit dem neuen Geschwisterchen automatisch "erwachsener" geworden. Sie sind stolz nicht mehr die Kleinen zu sein und haben auch das Gefühl viel "erwachsener" zu sein. Doch das ist nicht so. Sie sind immer noch klein. Auch wenn die Eltern das im Umgang mit ihren Kindern berücksichtigen, es muss auch bei den Kindern ankommen, dass sie weiterhin Kind sind.
Ida war stolz auf ihr eigenes Zimmer, mit dem großen Bett.
Im Kinderbett, dass sie schon viele Jahre begleitet hat, schläft nun der kleine Bruder im Babyzimmer.
Auf der Suche nach dem perfekten Platz stellt Ida fest, wie gemütlich es bei ihrem Bruder ist. Die Eltern greifen das auf und gestalten die Räume um. Das Babyzimmer wird zum Kinderschlafzimmer.
Manchmal kann es so einfach sein, Kinder glücklich zu machen.
Auch das ist ein großes Thema bei Kindern. Sollen die Kinder alleine schlafen? Brauchen Kinder ein eigenes Zimmer? Möchten Kinder ein eigenes Zimmer
Kommt mit eueren kleinen großen Kindern ins Gespräch und geht auf sie ein. Idas Eltern haben sofort ganz toll reagiert. Lasst euch ruhig von ihnen inspirieren. Ein gemeinsames Kinderschlafzimmer bedeutet nicht, dass es nur ein Kinderzimmer gibt!!!!.
Ihr seht Lena Haveks ewas andere "Gute-Nacht-Geschichte" ist nicht nur eine zauberhafte Geschichte, sondern auch eine sehr inspirierende Geschichte, die zum Nachdenken und miteinander sprechen anregt