Frieda im Unverpackt-Laden

 

Bildquelle: Oekom Verlag
Frieda im Unverpackt-Laden
von Katharina König
mit Bildern von Laura Tschorn
32 Seiten
1. Aufl. 15. März 2022
ISBN: 978-3-96238-331-2
Oekom Verlag
14,00€

Es gibt nicht nur den Supermarkt zum Einkaufen
eine tolle, sehr informative Geschichte
 über einen Unverpackt-Laden
für Kinder ab 3 Jahren
Durch Zufall bin ich auf dieses absolut geniale, wundervolle Bilderbuch gestoßen, das im Oekom Verlag* erscheint, den ich ebenfalls nich nicht kannte, und der ein wirklich tolles Programm hat.
In "Frieda im Unverpackt-Laden" erzählt Katharina König die Geschichte der kleinen Frieda, die sich eines Morgens wieder einmal ärgert, das der Mülleimer zuhause so voll ist, das sie nichts mehr hineinstopfen kann ohne, das der halbe Müll wieder aus dem Eimer hüpft.
"So ein Mist!" schimpft sie und fragt sich, wo denn nur der ganze Müll herkommt. Ein Blick auf den Frühstückstisch gibt die Antwort. Eine Plastikflasche, zwei Tetra Packs mit Saft und Hafermilch, Brot in der Plastiktüte, Blaubeeren in der Plastikschale und auch ihr Lieblingsmüsli hat eine ziemlich große Verpackung. Und alles wandert, wenn es leer ist, in den Müll. Friedas Papa kann den Ärger seiner Tochter verstehen und da fällt ihm etwas ein. Neulich hat er in der Zeitung von der Neueröffnung eines Unverpackt-Laden gelesen. Ist das die Lösung des Problems? Frieda staunt. Von einem Unverpackt-Laden hat sie noch nie gehört und kann sich darunter auch nicht so recht etwas vorstellen. Wie soll das gehen, wenn die Sachen alle nicht verpackt sind? In ihrem Kopf tauchen lustige Bilder auf. Regale in denen Gummibärchen, Kekse, Nudeln und ihr Müsli lose liegen? Das geht doch nicht! 
Und da Friedas Müsli ohnehin leer ist, beschließt sie mit ihrem Papa einmal den Unverpackt-Laden zu besuchen. Schon beim Betreten des Ladens erkennt Frieda, das alles anders ist wie im Supermarkt. Beim Öffnen der Tür werden sie mit dem lustigen Läuten einer Türglocke begrüßt. Die Regale sind mit Gläsern und Flaschen gefüllt und große durchsichtige Behälter mit allerlei Lebensmitteln hängen an der Wand.
Eine freundliche Verkäuferin begrüßt sie und erklärt ihnen erst einmal ganz genau, wie der Einkauf in einem Unverpackt-Laden funktioniert. Das man am besten von Zuhause leere Schraubgläser mitbringt, die zuerst gewogen werden müssen und das Gewicht auf dem Glas vermerkt wird, das und wie man, das Müsli in das Glas füllt und wie genau dann berechnet wird, wie viel man bezahlen muss ist nur ein kleiner Teil dessen, was wir in diesem bezaubernden Bilderbuch erfahren. Wir begleiten Frieda bei ihrem Bummel durch den Laden. Sie lernt das Abwiegen und darf sogar selbst ihr Müsli abfüllen. Auch staunt sie wie viel Müsli Auswahl es dort gibt. Ein Besuch im Unverpackt-Laden ist ein besonderes Erlebnis und das Tollste, es fällt keine Verpackung an, die später im Müll landet, weil die Gläser immer neu befüllt werden können. Klar, das Frieda ihrer Mutter am Abend von diesem neuen Einkaufsgefühl berichtet. In einem zweiten Teil der Geschichte möchte die Mutter einen Kuchen backen. Sie hat genau aufgeschrieben welche Zutaten sie braucht. Anhand dieser Liste guckt Frieda nach Gläsern, die sie mit zum Einkauf in den Unverkauft-Laden nehmen können. 
Dieses Mal erklärt Frieda ihrer Mutter, wie alles funktioniert, und sie lernt von Lars, dem Verkäufer, welche Hilfsmittel sie nehmen kann um die unterschiedlichen Zutaten in die Gläser zu füllen. Ob Trichter, Schaufel oder Meßlöffel, vieles ist möglich. Und es kommt noch besser. Lars zeigt ihnen auch noch das Lager, in dem es natürlich auch ganz anders aussieht wie in einem Supermarktlager.
Im dritten Teil erzählt Frieda im Kindergarten von ihrem Einkauf im Unverpackt-Laden. Alle sind so fasziniert von der Erzählung , das die Idee geboren wird, einen Ausflug in den Unverpackt-Laden zu machen, und Frieda kann ihnen dann alles erklären, denn sie ist ja nun schon ein richtiger "Unverpackt-Profi!"
Was für eine tolle Idee, Kindern in einem Bilderbuch einen Unverpackt-Laden vorzustellen. Kindgerecht, spannend und informativ erzählt Katharina König Friedas Geschichte. Richtig erlebbar wird sie aber erst durch die wundervollen Illustrationen von Laura Tschorn. So bekommen die Leser nicht nur einen tollen und realistischen Blick in einen Unverpackt-Laden sondern auch ein Gefühl für den Verpackungsmüll, der täglich anfällt, wenn man nicht im Unverpackt-Laden oder auf dem Markt einkauft. Friedas fröhliches Wesen, ihre Neugierde und der Spaß beim neuen Einkaufserlebnis sind durch die ausdrucksstarken, detailreichen Bilder wunderbar mitzuerleben. Und so haben wir hier ein Bilderbuch, das nicht nur eine andere Art des Einkaufens vorstellt sondern auch inspiriert selbst einmal in so einen Laden zu gehen. 
Wisst ihr wo ein Unverpackt-Laden in euerer Nähe ist?
Nein?
Dann schaut doch mal hier: https://www.unverpackt-verband.de/   
....pssst!! Am Ende haben Frieda und ihre Mutter auch noch eine Überraschung für euch!

Meine kleine Anregung: 
Das Buch ist sehr informativ, weil es anschaulich und ausführlich erklärt, wie man in einem Unverpackt-Laden einkauft.
Für viele Erwachsene ist dies auch noch etwas Neues, Unbekanntes. Sie haben zwar schon einmal davon gehört, waren aber nich nicht selbst in so einem Laden.
Das Buch macht neugierig und inspiriert, doch viele wissen gar nicht wo der nächste Laden ist. Ich persönlich hätte es schön gefunden, wenn im Anhang des Buches ein paar Adressen aufgeführt gewesen wären, wo man sich weiterführend informieren kann.
Übrigens:
Wenn euch die Gläser so durchsichtig zu langweilig sind, dann verschönert sie doch einfach.
Was wir gerne mit den Kindern machen zeige ich euch auf BiBu kreativ
Ist es nicht viel besser in Glasflaschen die Milch beim Bauern zu holen anstatt, wie hier auf dem Bild links in Plastikflaschen? Und mal ehrlich sehen bemalte und beklebte Gläser oder auch Flaschen nicht viel schöner aus, als jede industrielle Verpackung?

Ihr kennt den Oekom Verlag auch noch nicht?
Hier stellt er sich kurz vor:
(Infos von der Verlagsseite)
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