Bildquelle: BeBra Verlag
Die Kinder von der
Fischerinsel
von Andreas Ulrich
224 Seiten
1. Aufl. 2021
ISBN: 978-3-8148-0250-3
BeBra Verlag
22,00€
Ein spannendes, unterhaltsames, wundervoll erzählendes Buch über ein Stück DDR Geschichte. Über Menschen, ihre Geschichten in
dieser doch sehr einzigartigen Hochhaussiedlung der 70er-Jahre
Wer Menschen, ihre Geschichten
und ein Stück Zeitzeugnis erleben möchte, ist hier genau richtig.
Der ein oder andere mag sich jetzt vielleicht wundern, aber die Vorstellung dieses wundervollen und sehr besonderen Buches beginne ich mit einem Fazit und das nicht ohne Grund.
Kurz und knapp:
Ich wurde nicht enttäuscht!
Mich würde es freuen, wenn das Buch Einzug in den Unterricht in weiterführenden Schulen finden würde.
Es ist wunderbar leicht zu lesen und so fesselnd, das man gar nicht aufhören möchte zu lesen, oder besser gesagt zu lauschen, denn auch wenn man liest ist es wirklich mehr ein Gefühl des Lauschens, als des Lesens
Dieses Buch hat all meine Erwartungen übertroffen und mich in eine Welt voller faszinierender Eindrücke entführt. Wer Menschen und ihre Geschichten mag, der wird dieses Buch nicht aus der Hand legen, bis die letzte Zeile gelesen ist.
Ich liebe Geschichten über Menschen. Es müssen nicht die großen Künstler, Schriftsteller, Politiker-Biografien sein. Geschichten, die das Leben schreibt, sind meist viel spannender.
Als ich von Andreas Ulrichs Buch über die Kinder der Fischerinsel erfahren habe, war mir sofort klar, das muss ich haben. Als Kind des Westens ist DDR-Geschichte für mich relativ unbekannt gewesen. Was ich jedoch hatte, war eine kleine, recht kurze, aber intensive Erfahrung mit Hochhausleben mit sozial-diversen Strukturen in einem Hochhaus nahe eines Univiertels Ende der 70er-Jahre, in dem Opel-Mitarbeiter, Arbeitslose, Psychologen, viele Wissenschaftler und Künstler in bunter Mischung zusammenlebten.
Daher fand ich es spannend zu erleben, wie es im Vergleich dazu in der Zeit von 1969 bis 1973 in der Fischerinsel zuging. Andreas Ulrich hat mich mit seinen Berichten und Reportagen schon des Öfteren in den Bann gezogen und so war die Vorfreude auf dieses Buch besonders groß.
Er selbst lebte als Kind von 1970 bis 1981 auf der Fischerinsel, die für den Bereich Berlin Mitte auch damals noch ein besonders Lebensflair ausmachte. Viele berühmte Künstler wohnten auf der Fischerinsel und so startet Andreas Ulrich seine Geschichte über die Geschichten auf der Fischerinsel mit genau diesen Eindrücken. Er erzählt von seinem Aufwachsen mit Menschen, deren Namen viele von uns in Ost und West zumindest dem Namen nach kennen.Ich werde hier jetzt keine Namen nennen, denn ihr sollt ja nur neugierig auf das Buch werden und nicht mit Inhalten überhäuft, die schon viel vorwegnehmen würden. Und es geht in diesem Buch ja nicht "nur" um berühmte Namen, sondern hauptsächlich um die Kinder der Fischerinsel auf die Ulrich 1970 als 10-Jähriger mit seiner Familie zog. Damals war es ein Neubaugebiet, das aus 7 Hochhäusern mit 1500 Wohnungen bestand. Man kann sich gut vorstellen wieviel Leben hier herrschte und man kann sich vorstellen, wie besonders, wie anders das Leben in solch einen großen und dann doch wieder sehr eigenem kleinen Mikrokosmus mit vielen Künstlern, Staatsbedienstete, Diplomaten und einfachen, meist kinderreichen Familien gewesen ist im Vergleich zum Leben in deutlich kleineren Wohngebäuden, vielleicht sogar dem Leben im ländlicheren Raum, wo einiger der neuen Bewohner herkamen.
Und auch das beschreibt Andreas Ulrich sehr schön. Vom neuen Leben als Kind auf der Fischerinsel, von neuer Schule, neuen Freunden. Er bleibt aber nicht in der Kindheit, sondern schlägt in seinen Erzählungen immer wieder den Bogen bis fast zum Hier und Jetzt. Und so erzählt er auch Geschichten von Menschen über die Jahre hinweg, was sehr spannend ist.
Mit der Zeit verändert sich die Fischerinsel und so stehen heute einige Gebäude, die das Gesamtbild und Leben auf der Fischerinsel ausmachten, heute leider nicht mehr. Umso schöner ist es, dass Andreas Ulrich hier nicht nur erzählt, sondern auch Fotos eingebunden hat, die uns erleben lassen, was nicht mehr zu erleben/zu sehen ist. Nach einer (für meinen Geschmack viel zu kurzen) wundervollenpersönlichen Begegnung lässt Andreas Ulrich die damaligen Kinder auf der Fischerinsel ihre Geschichten erzählen. Im vorangestellten Inhaltsverzeichnis lesen wir 16 Namen. Nur die Namen, was allein schon neugierig macht. Sie alle und ihre persönlichen Geschichten kennenlernen zu dürfen habe ich als besonders und sehr lebensbereicherndes Geschenk empfunden, da ich genau solche "einfachen" Lebensgeschichten sehr mag. Alle Geschichten sind kleine wie größere Zeitzeugengeschichten, in denen ich für mich doch so einige Parallelen gefunden habe und feststellen konnte, das Leben in Ost und West zwar durchaus sehr verschieden war, doch Kinderleben gar nicht so unterschiedlich war, sieht man einmal von den politischen Strukturen und dem damit verbundenen Reglementierungen in der DDR ab. Kinder wachsen und mit ihnen ihre Geschichten, die vielfach geprägt werden von Geschichten anderer, die mit einem leben und so erzählt jeder Erzählende viel mehr als seine Geschichte. Jeder erzählt, was er/sie erlebt hat im Kontext mit anderen und so erleben wir hier eine Vielfalt an Geschichten über bekannte, berühmte Persönlichkeiten, wie wir sie so ohne dieses Buch wohl nicht kennengelernt hätten.
Das Zeitgeschehen, die politischen Ereignisse erleben wir so noch einmal auf eine andere Art, was das Buch so spannend und auch faszinierend macht.
Der Bogen, den Andreas Ulrich erzählerisch wie zeitlich spannt, ist wirklich eine besondere Lebens-Zeit-Reise, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.
Und wenn ihr Andreas Ulrich und seine Arbeit bislang noch nicht bewusst wahrgenommen habt und euch das Buch gefällt, dann werdet ihr bestimmt sofort nach noch mehr Lesefutter von ihm Ausschau halten.
Und sollte ein Lehrer oder eine Lehrerin unter euch hier Lesenden sein, der /die in einer weiterführenden Schule Deutsch unterrichtet, dann würde ich mich freuen, wenn ihr dieses Buch auch einmal auf euere Schülerleseliste Schullektüre setzt.
In diesem Sinne besorgt euch das Buch und geht selbst auf Geschichten-Zeitreise.
Die so ist wie das Leben. Mal laut, mal leise, mal fröhlich ausgelassen und auch einmal traurig, aber immer spannend und bereichernd.
Ich liebe Geschichten über Menschen. Es müssen nicht die großen Künstler, Schriftsteller, Politiker-Biografien sein. Geschichten, die das Leben schreibt, sind meist viel spannender.
Als ich von Andreas Ulrichs Buch über die Kinder der Fischerinsel erfahren habe, war mir sofort klar, das muss ich haben. Als Kind des Westens ist DDR-Geschichte für mich relativ unbekannt gewesen. Was ich jedoch hatte, war eine kleine, recht kurze, aber intensive Erfahrung mit Hochhausleben mit sozial-diversen Strukturen in einem Hochhaus nahe eines Univiertels Ende der 70er-Jahre, in dem Opel-Mitarbeiter, Arbeitslose, Psychologen, viele Wissenschaftler und Künstler in bunter Mischung zusammenlebten.
Daher fand ich es spannend zu erleben, wie es im Vergleich dazu in der Zeit von 1969 bis 1973 in der Fischerinsel zuging. Andreas Ulrich hat mich mit seinen Berichten und Reportagen schon des Öfteren in den Bann gezogen und so war die Vorfreude auf dieses Buch besonders groß.
Er selbst lebte als Kind von 1970 bis 1981 auf der Fischerinsel, die für den Bereich Berlin Mitte auch damals noch ein besonders Lebensflair ausmachte. Viele berühmte Künstler wohnten auf der Fischerinsel und so startet Andreas Ulrich seine Geschichte über die Geschichten auf der Fischerinsel mit genau diesen Eindrücken. Er erzählt von seinem Aufwachsen mit Menschen, deren Namen viele von uns in Ost und West zumindest dem Namen nach kennen.Ich werde hier jetzt keine Namen nennen, denn ihr sollt ja nur neugierig auf das Buch werden und nicht mit Inhalten überhäuft, die schon viel vorwegnehmen würden. Und es geht in diesem Buch ja nicht "nur" um berühmte Namen, sondern hauptsächlich um die Kinder der Fischerinsel auf die Ulrich 1970 als 10-Jähriger mit seiner Familie zog. Damals war es ein Neubaugebiet, das aus 7 Hochhäusern mit 1500 Wohnungen bestand. Man kann sich gut vorstellen wieviel Leben hier herrschte und man kann sich vorstellen, wie besonders, wie anders das Leben in solch einen großen und dann doch wieder sehr eigenem kleinen Mikrokosmus mit vielen Künstlern, Staatsbedienstete, Diplomaten und einfachen, meist kinderreichen Familien gewesen ist im Vergleich zum Leben in deutlich kleineren Wohngebäuden, vielleicht sogar dem Leben im ländlicheren Raum, wo einiger der neuen Bewohner herkamen.
Und auch das beschreibt Andreas Ulrich sehr schön. Vom neuen Leben als Kind auf der Fischerinsel, von neuer Schule, neuen Freunden. Er bleibt aber nicht in der Kindheit, sondern schlägt in seinen Erzählungen immer wieder den Bogen bis fast zum Hier und Jetzt. Und so erzählt er auch Geschichten von Menschen über die Jahre hinweg, was sehr spannend ist.
Mit der Zeit verändert sich die Fischerinsel und so stehen heute einige Gebäude, die das Gesamtbild und Leben auf der Fischerinsel ausmachten, heute leider nicht mehr. Umso schöner ist es, dass Andreas Ulrich hier nicht nur erzählt, sondern auch Fotos eingebunden hat, die uns erleben lassen, was nicht mehr zu erleben/zu sehen ist. Nach einer (für meinen Geschmack viel zu kurzen) wundervollenpersönlichen Begegnung lässt Andreas Ulrich die damaligen Kinder auf der Fischerinsel ihre Geschichten erzählen. Im vorangestellten Inhaltsverzeichnis lesen wir 16 Namen. Nur die Namen, was allein schon neugierig macht. Sie alle und ihre persönlichen Geschichten kennenlernen zu dürfen habe ich als besonders und sehr lebensbereicherndes Geschenk empfunden, da ich genau solche "einfachen" Lebensgeschichten sehr mag. Alle Geschichten sind kleine wie größere Zeitzeugengeschichten, in denen ich für mich doch so einige Parallelen gefunden habe und feststellen konnte, das Leben in Ost und West zwar durchaus sehr verschieden war, doch Kinderleben gar nicht so unterschiedlich war, sieht man einmal von den politischen Strukturen und dem damit verbundenen Reglementierungen in der DDR ab. Kinder wachsen und mit ihnen ihre Geschichten, die vielfach geprägt werden von Geschichten anderer, die mit einem leben und so erzählt jeder Erzählende viel mehr als seine Geschichte. Jeder erzählt, was er/sie erlebt hat im Kontext mit anderen und so erleben wir hier eine Vielfalt an Geschichten über bekannte, berühmte Persönlichkeiten, wie wir sie so ohne dieses Buch wohl nicht kennengelernt hätten.
Das Zeitgeschehen, die politischen Ereignisse erleben wir so noch einmal auf eine andere Art, was das Buch so spannend und auch faszinierend macht.
Der Bogen, den Andreas Ulrich erzählerisch wie zeitlich spannt, ist wirklich eine besondere Lebens-Zeit-Reise, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.
Und wenn ihr Andreas Ulrich und seine Arbeit bislang noch nicht bewusst wahrgenommen habt und euch das Buch gefällt, dann werdet ihr bestimmt sofort nach noch mehr Lesefutter von ihm Ausschau halten.
Und sollte ein Lehrer oder eine Lehrerin unter euch hier Lesenden sein, der /die in einer weiterführenden Schule Deutsch unterrichtet, dann würde ich mich freuen, wenn ihr dieses Buch auch einmal auf euere Schülerleseliste Schullektüre setzt.
In diesem Sinne besorgt euch das Buch und geht selbst auf Geschichten-Zeitreise.
Die so ist wie das Leben. Mal laut, mal leise, mal fröhlich ausgelassen und auch einmal traurig, aber immer spannend und bereichernd.
Mehr zum Buch erfahrt ihr auch auf der Seite des Verlags. Der Link führt hin