Wer hat den Lebkuchen stibitzt ?

Bildquelle: Atlantis Verlag
Wer hat den Lebkuchen stibitzt ?
ein Buch von Marie Stadler
32 Seiten
1. Aufl. 2017
ISBN: 978-3-7152-0734-6
14,95€


Eine stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte

Drollig und gar nicht böse guckt uns schon auf dem Cover ein kleiner Fuchs entgegen.
Ob er der Lebkuchendieb sein wird?
Nein, das kann man sich nun wirklich nicht vorstellen, so lieb wie er schaut.
Und doch wird die Geschichte etwas anders erzählen, aber böse ist er deshalb noch lange nicht.
Wir werden es ihm nach sehen, denn mal ehrlich wer kann schon den wunderbarem Duft frischer Lebkuchen in kalten Tagen widerstehen. Noch dazu wenn man das Gebäck noch gar nicht kennt.
Genau so geht es dem kleinen Fuchs, der vom Duft der frischen Lebkuchen, die Arne für den Nikolaus gebacken hat und sie dann zum auskühlen ans offene Fenster stellte, angelockt wird.
Noch nie zuvor hatte er solch einen herrlichen Duft in der Nase, der in der kalten verschneiten Winterluft aufstieg und sich über alle Gerüche legte.
Und so schlich er sich neugierig heran und stibitzte sich einen. Nur einmal probieren was das wohl sein mag dachte sich der kleine Fuchs und verbrannte sich erst einmal die Schnauze am heißen Blech, das gleich darauf mit samt allen Lebkuchen in den Schnee fiel. 
Doch das war es wert. Noch nie zuvor hatte der Fuchs etwas köstlicheres gefressen.
So kommt es wies es kommen muss, auch beim nächsten Blech, das Arne ans Fenster stellt kann er nicht widerstehen.
Als er jedoch wenig später mitbekommt, das Arne auch seinen eigenen Lebkuchen dem Nikolaus mit gibt, damit kein Kind leer ausgeht wird dem Fuchs klar was er angestellt hat und das schlechte Gewissen macht sich breit. Zu gern hätte er sich jetzt bei Arne entschuldigt, doch er traut sich nicht.
Wie kann er das nur wieder gut machen? 
Als Arne am nächsten Tag vorm Haus sitzt und die Wintersonnenstrahlen geniest kuschelt sich der kleine Fuchs auf seine Füße. Eine Geste, die Arne sofort versteht. Der bückt sich zum Fuchs hinunter und tröstet ihn mit den Worten:" Nicht so schlimm........ . nächstes Jahr backe ich drei Extralebkuchen......" ( Zitat aus dem Buch).
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Was für eine gefühlvolle Geschichte,
die durch die wunderbaren stimmungsvollen Illustrationen, die die Erzählung begleiten noch intensiver wird.
Es sind klare, nicht zu detailreiche Zeichnungen, die das Geschehen ausdrucksstark und sehr emotional widerspiegeln. Durch sie wird der Fokus auf das wesentliche der Geschichte gelegt, ermöglicht dem Betrachter sogar die Geschichte ohne den Text zu verstehen. Wenn Kinder , die noch nicht lesen können, ein Buch anschauen und uns Erwachsen später "ihre" Geschichte erzählen, die in großen Teilen mit dem Inhalt der Erzählung überein stimmt dann wird klar welchen Stellenwert die Bilder im Buch haben.
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Unsere Lesekinder waren sehr ruhig beim Vorlesen. Die Sympathie lag zu jeder Zeit beim Fuchs, dem alle sein Verhalten nach sahen. Ein kleines Mädchen von 4 Jahren weinte etwas als eine Szene kam, die ich hier noch nicht erwähnt habe.  Nachdem Arne dem Nikolaus die Lebkuchen übergeben hatte macht er sich mit einem Sack voll Äpfeln, Nüssen und Heu auf den Weg in den Wald um auch den Tieren, etwas gutes zu tun. Der Fuchs beobachtete dies traute sich jedoch nicht hin zu gehen. Zu schlimm war sein schlechtes Gewissen weil Arne seinen eigenen Lebkuchen auch abgegeben hatte. Das fand die Kleine so traurig, das die Tränen rollten. "Alle feiern zusammen Weihnachten nur der Fuchs ist ganz allein, das ist so traurig." sagte sie.
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Mich als Erwachsene hat etwas anders sehr berührt. 
Ich war fasziniert von der Beschreibung des Geschmacks des Lebkuchens, den der kleine Fuchs so formuliert:
" Es schmeckt nach Wald und nach Honig,
nach Holz und nach Zimt und nach Glück" ( Zitat aus dem Buch)
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In vielen Weihnachtsgeschichten, die ich in den letzten Tagen gelesen habe wird der Stellenwert des Lebkuchens heraus gestellt.
Der Lebkuchen, oft das einzige was man geschenkt bekommt und dadurch so wertvoll, kostbar, besonders ist.
Unsere Kinder heute können sich angesichts des Überfluss mit dem sie umgeben sind und in einer Zeit, in der es Lebkuchen schon fast das ganze Jahr über gibt, kaum noch vorstellen, das es so etwas wirklich einmal gegeben hat. Noch weniger können sie sich jedoch vorstellen, das es immer noch Menschen und auch Kinder gibt, für die so ein Lebkuchen auch heute noch eine Besonderheit ist.
Angesichts der Tatsache, das wir seit einiger Zeit unter den Lesekindern auch Flüchtlingskinder haben, die viel miterlebt haben und in den letzten Jahren viel entbehren mussten war es  nicht verwunderlich, das sie fragten was denn Lebkuchen sind. Sie kannten keine Lebkuchen. Als wir im Anschluss an die Lesestunde dann welche ausgestochen und gebacken haben sagte ein Junge zu mir
"Weißt du jetzt kann ich den Fuchs verstehen"
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Ich staune immer wieder wie sehr Kinder in die Geschichte einsteigen und sich mit dem Gehörten auch später noch auseinander setzten. Der Nachhall wie ich es gern nenne ist bei einigen Büchern, so wie diesem sehr lang.
Und wenn er lang ist ,ist dies für mich die Bestätigung, das es ein Buch ist, das Kinder wirklich mögen und nicht einfach nur gut finden.
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Das Buch endet auf der Cover Rückseite mit einem wunderbarem Bild und einer wunderbaren Geste. Eine stimmungsvolle unglaublich ausdrucksstarke Zeichnung.
Was genau zu sehen ist müsst ihr aber selbst entdecken.
Also besorgt euch das Buch. So wird die  besondere Weihnachtsstimmung auch euch einfangen.
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