Ich bin absoluter Manuela Inusa Fan. Als ich nun das neue Buch "Walnusswünsche" in den Händen hielt war ich sehr gespannt, hatte mich ihr letzter Roman "Erdbeerversprechen" so gar nicht richtig abgeholt, hatte ich etwas Bedenken ob jetzt in diesem Stil weiter ging oder ob sie mich dieses Mal wieder faszinierte. Ich gebe zu, ich hatte etwas Angst und die verstärkte sich gleich bei den ersten Sätzen des Prologs. Mein erster Gedanke war: "Nicht schon wieder Jugendliche, pubertierende Kinder & CO. Doch wer Fan ist, der lässt sich nicht so schnell abschrecken. Es war ja erst einmal nur der Prolog, konnte also gut ein Rückblick sein. Und so war es dann auch bereits nach ein paar Seiten war für mich klar, Manuela Inusa hatte mich wieder. Bereits nach Seite 6 mochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und so wurde es dann auch ein (draußen stürmisch, regnerisch) absoluter Lesetag mit Kuscheldecke und Kakao und einem Buch, das nicht nur die Seele wärmte sondern auch ins warme Kalifornien entführte wo die 26 jährige Vicky mit ihrem Vater die älteste Walnussfarm bewirtschaftete. Ihr Vater, war seit dem Tod seiner geliebten Frau und von einem schlimmen Knie geplagt auf die Hilfe seiner Tochter angewiesen und die liebte ihr Leben mit ihrem Vater, den sie trotz seiner Schrulligkeiten und oft grantigem Verhalten überalles liebte. Die Figur des Vaters ist grandios angelegt. Ein Büchernarr, mit eigenem großen Lesezimmer, der die Regelmäßigkeit liebte und sich in seinem Witwerleben eingerichtet hatte. ER liebte es mit seinen Freunden zusammenzusitzen und im Grunde war er gar nicht der grantige Zausel. Vicky lebt für ihren Vater und die Farm, deren Chefin sie im Grunde allein war. Nach einer privaten Enttäuschung lebte sie mit ihrem Vater ein sehr zufriedenes von Arbeit geprägtes Leben. Eigentlich wäre die kleine Familie noch um eine Person reicher, doch hatte sich Vicky Schwester Abby seit 10 Jahren nicht mehr auf der Farm blicken lassen. Sie hatte sich vor Jahren aufgemacht um in Hollywood Karriere zu machen. Was aus ihr wurde weiß niemand,, außer dem Leser, der nicht nur Abbys, Vickys und Tonys Leben begleiten darf sondern auch das des berühmten Autors Liam Sanders, der eines Tages auf dem Walnusshof auftaucht weil er für seinen neuen Roman, der auf einer Walnussfarm spielen soll, recherchieren wollte. Ihm gefällt der Hof so gut, dass er sich kurzerhand dazu entschließt in einem kleinen Cottage auf dem Hof einzuziehen und vor Ort zu schreiben. Jeder der Vier hat sein Leben, und dennoch gelingt es Manuela Inusa wieder wunderbar ihre Leben zu verweben und eine Geschichte voller Gefühl zu erzählen. Abbys Leben war nicht so gelaufen wie sie es sich erhofft hatte. Eine gescheiterte Existenz, alleinerziehende Mutter einer sechsjährigen Tochter, die sie mehr schlecht als recht versorgen konnte und beide als Bedienung über Wasser hielt. Ihre Geschichte ist sehr besonders angelegt und nimmt im Laufe der Zeit sehr dramatische Züge an. Vicky trifft auf den Autor Liam, den sie zunächst anders einschätzt als er wirklich ist. Auch ehr hat keine leichte Vergangenheit, von der wir mit der Zeit immer mehr erfahren. Vicky Leben scheint da ehr unspektakulär doch mit Liam kommt auch ihr Leben in Fahrt.
Ein richtig toller Roman, mit vielen Charakteren, sehr vielen amüsanten Momenten und Situationskomik, die besonders durch Vickys Vater und seine alt Herren Riege her rühren und natürlich eine langsam wachsende Liebe machen diesen Roman zu einem absoluten Lesevergnügen mit dem mich Manuela Inusa wieder völlig abgeholt und in den Bann gezogen hat und mich nun wieder einige Monate in Vorfreude auf ihren nächsten Roman, schwelgen lässt.
https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Walnusswuensche/Manuela-Inusa/Blanvalet/e574532.rhd
