Bildquelle: Tulipan Verlag
Die Möwe Vagabundus
von Jörg Bernady
illustriert von Daria Kuvakina
32 Seiten
1. Aufl. 26. Februar 2025
ISBN:978-3-86429-668-0
Tulipan Verlag
16,00€
"Ein philosophisches Bilderbuch über Vereinsamung, Verwaisen der Innenstädte, Ausgrenzung und Miteinander" (Zitat)
Freut euch auf eine herzenswarme Geschichte, die über Miteinander, das Leben in vielen Facetten, über die Natur und die Umwelt, die Verschmutzung nicht nur der Meere, über Ausgrenzung und Randgruppen, Vereinsamung und auch die Verwaisung der Innenstädte erzählt und vielen den Spiegel vorhält.
Für alle, die Geschichten lieben ab etwa 4,5 Jahren
Kann man sagen, ein Buch ist wunderschön, auch wenn es die nicht so schönen Dinge thematisiert, wenn es auf Probleme aufmerksam macht und warnt?
Ja, kann man und das beweisen Jörg Bernardy und Daria Kuvakina mit ihrem ganz besonderen Bilderbuch von der Möwe Vagabundus, die auch das sieht, wo wir lieber nicht hinschauen, oder das, was wir nicht wahrnehmen, weil wir zu oberflächlich oder unaufmerksam sind.
Möwe Vagabundus ist auf dem Hamburger Fischmarkt zu Hause. Wenn er nicht gerade umherflog und am und auf dem Meer war, das er genauso liebt wie frische Heringe, saß er auf dem Dach des Fisch- Paradies, wo seine Freundin Katja frischen Fisch verkaufte und immer eine Geschichte zu erzählen wusste. Mit Katja konnte Vagabundus genauso gut lachen wie mit Möwenfreundin Emma und Bodo, der Flaschensammler, der immer eine lustige Geschichte und einen Witz kannte und der auch zu seinen engsten Freunden zählte.
Oft brachten Vagabundus und Emma ihm Flaschen, die sie aus dem Meer gefischt hatten. Doch Bodos Freunde darüber, war irgendwie bittersüß. Einerseits freute er sich darüber andererseits machte es ihn auch traurig und wütend angesichts der Tatsache, dass die Menschen die Meere so verschmutzten.
Vagabundus liebte auch die Menschen, die sich auf dem Fischmarkt eng an eng drängten und etwas aßen, denn dabei viel immer etwas für die Möwen ab.
Doch dann, das veränderte sich plötzlich. Immer weniger Menschen kamen auf den Fischmarkt. Sie blieben lieber in ihren Häusern und ließen sich alles nach Hause liefern und verbrachten ihre Zeit mit TV schauen oder an Computer und Handy. Die Menschen trafen sich nicht mehr so wie früher. Jeder lebte für sich, was auch Fischverkäuferin Katja und die anderen Händler auf dem Fischmarkt betrübte.
"Ich mache mir Sorgen, dass sie uns einfach vergessen haben…", sagte Katja eines Tages zu Vagabundus und Emma und da schwang natürlich auch die Angst mit, dass irgendwann keiner mehr bei ihrem Fisch kaufte und sie dann keine Einnahmen mehr haben würde.
Die Stadt wurde langsam zu einer Geisterstadt. Die Parks und Spielplätze verwaisten genauso wie das Treiben auf dem Fischmarkt, nur der Müll, der lag immer noch herum und wurde auch immer mehr.
So konnte das nicht weitergehen, dachten Emma und Vagabundus und hatten eine spektakuläre Idee.
Was dann passierte, müsst ihr euch unbedingt selbst ansehen. Es ist wirklich spektakulär, wachrüttelnd, aber auch ein wenig lustig anzusehen. Nur so viel, Hamburg bekommt gaaaanz viiiel Besuch aus aller Welt, Es regnet Plastikmüll, Bodo wird unfreiwillig zum Flaschenmillionär (wieder ein bittersüßes Ereignis) und die Menschen sprechen wieder miteinander. Sie treffen sich wieder und auch auf dem Fischmarkt stellt sich wieder reges Treiben ein. Doch eins hatte sich verändert, war nun anders als vorher.
Ahnt ihr, was das ist?
Richtig.
Sie achteten mehr auf ihre Umwelt.
Und genau das sollten wir auch, und nicht erst, wenn es Plastikmüll regnet.
Jörg Bernardy erzählt die Geschichte von Vagabundus, die ja viele ProblemThemen anspricht mit einer wundervollen Leichtigkeit, ohne zu verherrlichen. Er hält vielen Menschen den Spiegel vor, spricht Themen wie Ausgrenzung, Obdachlosigkeit, Vorurteile, Vereinsamung und natürlich die stetig steigende Umweltverschmutzung intensiv an und schafft es mit seinen Protagonisten Vagabundus, Emma, Fischverkäuferin Katja und vor allem auch Bodo, dem Flaschensammler eine Art Lichtblick im Dunklen zu installieren, sodass man auch sehr viel schmunzeln muss. Es ist, als bekomme man ein besseres Bewusstsein für liebe- und wertvolle Momente, die nichts mit materiellen Dingen zu tun haben. Das Lachen spielt in der Geschichte immer wieder eine tragende Rolle. Bodo, der eigentlich obdachlose Flaschensammler, der zwar müffelt und den die meisten Menschen meiden, strahlt bei aller Schwere seines Lebens eine solch unglaubliche Herzenswärme aus, dass man ihm sofort ins Herz schließt und hoffentlich auch einmal über sein eigenes Verhalten gegenüber Obdachlosen nachdenken lässt. Er, der ohnehin eigentlich nichts hat, kann viel mehr lachen als die meisten Menschen und macht sich noch dazu viel mehr Gedanken über die Verschmutzung der Meere als die anderen.
Sehr eindrucksvoll beschreibt Jörg Bernardy auch das sich immer mehr Zurückziehen der Menschen in ihre Häuser. Ich dachte spontan an Corona, doch zielt Bernardy hier mehr auf die überhandnehmende Mediennutzung ab, die eine direkte Kommunikation, ein direktes Aufeinandertreffen von Menschen mehr oder weniger überflüssig macht, da ja auch alles, was man zum Leben benötigt, geliefert werden kann, was wiederum die Müllberge explodieren lässt.
Das Problem, das immer Menschen in ihren Häusern und Wohnungen immer mehr Zeit zu Hause verbringen, führt dazu, dass die Menschen, die vielleicht alleine sind und sich über jedes Zusammentreffen mit Nachbarn, Freunden etc. freuen, durch das abkapselnde Verhalten der anderen noch einsam fühlen. Die Vereinsamung ist ein nicht zu unterschätzendes gesellschaftliches Problem. Umso schöner, dass auch dieses Thema hier einmal angesprochen wird und vor allem über die extrem intensive Bildsprache von Daria Kuvakinas wundervollen Zeichnungen ein begreifbares Gesicht bekommt.
Ihre Bilder sind es, die uns das "Elend" vor Auge führen und ganz wichtig bewusst werden lassen, was passieren wird, wenn sich nichts verändert. Denn auch wenn dies eine fiktive Geschichte noch dazu mit Happy End ist, sollte uns bewusst werden, dass es genauso passieren wird, wenn wir nicht alle mit unserem Verhalten dazu beitragen. Egal ob im Bereich der Umwelt oder der Mitmenschlichkeit hier ist wirklich dringend ein Umdenken gefragt.
Jetzt fragt sich der ein oder andere bestimmt:
Sehr eindrucksvoll beschreibt Jörg Bernardy auch das sich immer mehr Zurückziehen der Menschen in ihre Häuser. Ich dachte spontan an Corona, doch zielt Bernardy hier mehr auf die überhandnehmende Mediennutzung ab, die eine direkte Kommunikation, ein direktes Aufeinandertreffen von Menschen mehr oder weniger überflüssig macht, da ja auch alles, was man zum Leben benötigt, geliefert werden kann, was wiederum die Müllberge explodieren lässt.
Das Problem, das immer Menschen in ihren Häusern und Wohnungen immer mehr Zeit zu Hause verbringen, führt dazu, dass die Menschen, die vielleicht alleine sind und sich über jedes Zusammentreffen mit Nachbarn, Freunden etc. freuen, durch das abkapselnde Verhalten der anderen noch einsam fühlen. Die Vereinsamung ist ein nicht zu unterschätzendes gesellschaftliches Problem. Umso schöner, dass auch dieses Thema hier einmal angesprochen wird und vor allem über die extrem intensive Bildsprache von Daria Kuvakinas wundervollen Zeichnungen ein begreifbares Gesicht bekommt.
Ihre Bilder sind es, die uns das "Elend" vor Auge führen und ganz wichtig bewusst werden lassen, was passieren wird, wenn sich nichts verändert. Denn auch wenn dies eine fiktive Geschichte noch dazu mit Happy End ist, sollte uns bewusst werden, dass es genauso passieren wird, wenn wir nicht alle mit unserem Verhalten dazu beitragen. Egal ob im Bereich der Umwelt oder der Mitmenschlichkeit hier ist wirklich dringend ein Umdenken gefragt.
Jetzt fragt sich der ein oder andere bestimmt:
"Ist das ein Buch für Kinder bei all diesen Umwelt- und Gesellschaftsthemen?"
Die klare Antwort: "JAAAAAA!" "UNBEDINGT!"
Denn zum einen ist es extrem wichtig, dass die Kinder in dem Wissen und Bewusstsein um all das aufwachsen, um sich besser zu verhalten als die Großen und sie vielleicht auch einmal zu ermahnen und zum anderen ist dieses Bilderbuch mit seinen tollen Bildern und der fesselnden Geschichte auch eine Geschichte zum Schmunzeln. Es gibt immer etwas zu Lachen, denn das Lachen und die Freude am Leben ist hier ein genauso wichtiges Thema wie die anderen.
Und so bekommt ihr hier einen besonderen Leseschatz mit sehr viel Lesespaß, der obendrein nachdenken lässt und zu vielen Gesprächen anregt.
Die klare Antwort: "JAAAAAA!" "UNBEDINGT!"
Denn zum einen ist es extrem wichtig, dass die Kinder in dem Wissen und Bewusstsein um all das aufwachsen, um sich besser zu verhalten als die Großen und sie vielleicht auch einmal zu ermahnen und zum anderen ist dieses Bilderbuch mit seinen tollen Bildern und der fesselnden Geschichte auch eine Geschichte zum Schmunzeln. Es gibt immer etwas zu Lachen, denn das Lachen und die Freude am Leben ist hier ein genauso wichtiges Thema wie die anderen.
Und so bekommt ihr hier einen besonderen Leseschatz mit sehr viel Lesespaß, der obendrein nachdenken lässt und zu vielen Gesprächen anregt.
Von hier gibt es eine gaaaaanz große 💗Empfehlung