Platz da, ihr Hirsche!

Bildquelle: Penguin Random House
Platz da, ihr Hirsche!
von Stephanie Schneider
mit Bildern von Susan Batori
32 Seiten
1. Aufl. 08.März 2022
ISBN: 978-3-328-30051-9
Penguin junior Random House
14,00€

Auf geht's zu einem amüsanten, 
feucht-fröhlichem Sommer-Sonne-Leseabenteuer 
über Toleranz und Miteinander
für Kinder ab 3 Jahren
Wie schön kann das Leben sein, denken sich die drei Hirsche und freuen sich auf einen tollen Ausflug irgendwo hin, wo sie sich in Ruhe die Sommersonne aufs Fell scheinen lasen können. Ihr rotes Cabriolet ist geradezu perfekt. Oben kein Dach, Freiheit pur und schon der laue Fahrtwind stimmt auf einen Tag ein, der bestimmt toll wird. 
Als sie dann auch noch ein lauschiges Plätzchen am See finden ist ihr Glück perfekt. Weit und breit ist niemand. Nur sie, die Natur und Ruhe, himmlische Ruhe. Der eine Elch macht es sich im Wagen gemütlich während die anderen beiden lausgelassen auf der Wiese Gänseblümchen pflücken. Es könnte wirklich nicht perfekter sein. Doch dieser Glücksrausch hat ein jähes Ende, als ein Schwein seine Picknickdecke auf ihrer Wiese am See ausbreitet. 
Das geht doch nun ganz und gar nicht. Das ist doch ihre Wiese protestieren die Hirsche, schließlich waren sie zu erst da. Das Schwein soll sich einen anderen Platz suchen, doch das denkt gar nicht daran und während sich die Hirsche immer noch über das Schwein ärgern wird die Wiese nach und nach immer voller. Nicht nur die Hirsche und das Schwein finden dem Platz am See für einen Sommertag genau das Richtige um glücklich zu sein. Und so sehen wir jede Menge sehr fröhliche Tiere, die friedlich und zufrieden genau das machen, was man an so einem Tag persönlich gerne macht. Nur die Hirsche sehen gar nicht glücklich aus. Nein, sie sind richtig wütend. Fragt sich nur, wieso sie sich nicht einfach in ihr Auto setzten um sich einen anderen Platz zu suchen, an dem nicht so viel los ist, wenn sie denn das fröhliche Miteinander so stört? Die Antwort ist denkbar einfach. Sie sind immer noch der Ansicht, das nur sie ein Recht auf die Wiese haben, weil sie sie in ihren Augen zuerst entdeckt haben. Und während sie mit der Situation hadern und auf Gott und die Welt sauer sind hören sie nicht auf jemanden, der es gut mit ihnen meint. Jemand, der sie warnen möchte, denn.....
Denn es passiert etwas, womit die Drei nicht rechneten und das ziemlich unangenehm für sie wird. Was das ist verrate ich natürlich noch nicht, denn das muss man schon selbst gesehen und erlebt haben, was durch die zauberhaften, witzigen Illustrationen von Susan Batori bestens möglich ist. Ihre hinreißenden Zeichnungen sprühen vor Lebendigkeit. Dynamik und Ausdrucksstärke und machen das Buch erst zu dem was es ist, ein absolutes Gute-Laune-Buch mit ganz viel Sommergefühl.
Die Hirsche, soviel sei dann doch verraten, haben Glück, denn alle die, die sie zuvor so verflucht haben helfen ihnen, und wer weiß, vielleicht wird es für sie ja doch noch ein schöner Tag. Eines ist sicher, die Hirsche hatten an diesem Tag nicht nur Glück sondern haben auch richtig viel dazu gelernt und wir, wir hatten richtig viel Spaß.
Sie begleiten zu dürfen ist ein Abenteuer für sich und sicherlich nimmt der ein oder andere aus dieser Geschichte auch etwas mit.
So lustig die Geschichte auf den Leser wirkt, so viel Tiefe steckt auch in ihr. Die Hirsche sind ein Paradebeispiel für Intoleranz. Sie entdecken etwas, was ihnen nicht gehört und erheben darauf einen Anspruch nur aus der Tatsache heraus, dass sie zu Erst da waren. Teilen ist anscheinend ein Wort was sie nicht kennen, und zu akzeptieren, dass sie nicht allein auf der Welt sind fällt ihnen auch nicht leicht. Sie sind sich anscheinend selbst genug und vermutlich finden sie sich selbst ohnehin am aller tollsten, aller besten und aller größten. Das es so etwas wie Freundschaft, Miteinander, Toleranz und Hilfsbereitschaft gibt ist für sie vielleicht innerhalb ihrer kleinen Gruppe denkbar aber nicht nach Außen. 
Doch genau das alles erfahren sie von Fremden, denen sie zuvor nicht freundlich gesonnen waren. Dennoch helfen sie alle ohne zu zögern, und wenn man in die Gesichter blickt, sieht man wie viel Spaß sie dabei haben. Sie haben keine Vorurteile. Sie sind nachtragend. Sie sind für andere da. Einfach so. 
Wie schön es ist wenn man Hilfe bekommt und wie schön es ist in einer Gemeinschaft, mit anderen gemeineinsam etwas zu machen, oder zu erleben, auch das kommt in dieser Geschichte, die viel Gesprächsstoff liefert, und in der es viele kleine Randgeschichten in den Bildern zu entdecken gibt, wunderbar rüber.
Wir hatten sehr viel Spaß mit diesem Buch von Stephanie Schneider und Susan Batori und ihr, habt ihr auch Lust bekommen sie zu entdecken?
Ich wünsche euch einen feuchtfröhlichen Sommer-Sonne-Lesespaß mit den drei Hirschen und jede Menge anderen lustigen Gesellen.