Konstantin Wecker Das schrecklich schöne Leben




Bildquelle: Gütersloher Verlagshaus
Konstantin Wecker
Das ganze schrecklich schöne Leben
480 Seiten
1.Aufl. 2017
Gütersloher Verlagshaus / Random House
ISBN: 978-3-579-08644-6
24,99€


Eine Biografie

Konstantin Wecker ist bekannt. Nicht nur als Liedermacher sondern auch als äußerst rebellischer, politischer Mensch, der sich traut Wahrheiten auszusprechen auch wenn andere dazu schweigen.
So bewegt und vielschichtig wie sein Leben ist daher nun auch seine Biografie, die anlässlich seines 70. Geburtstags heraus kam.
70 ? Ja, kaum zu glauben. Seine Ausstrahlung jung, sein Elan da wie vor 30 Jahren und länger auch schon. Seine Stimme in jeder Hinsicht kraftvoll, warm, rebellisch und ausdrucksstark wie eh und je erzählt er uns nun aus seinem Leben. Einiges davon kennt kann bereits. Sein Leben war immer wieder Grund für Schlagzeilen. 
Ein Leben voller Höhen und Tiefen, wie bei jedem anderen auch.
Menschlich eben und genau das macht ihn so authentisch und normal, das man ihm gerne zuhört.
Viele Themen, die uns bewegen greift er auf um sie in seinen Liedern zu verarbeiten, denn es sind nicht nur unsere sondern auch seine Themen.
Gerade in den letzten Jahren mit zunehmendem Rechtsruck und sozialen Beeinträchtigungen bezieht er klar Position. Dabei ist er weis Gott kein Engel. Sein Leben oft genug im Tief, aus dem er sich immer wieder, auch dank der Hilfe vieler Menschen, die es gut mit ihm meinten, heraus manövriert hat.
In diesem Buch erzählt er genau davon und noch von viel mehr. Dabei nimmt er uns an die Hand und führt uns mit seiner unvergleichlichen Art durch sein Leben. In jedem Moment hört man ihn erzählen als würde er uns vorlesen.
Dabei ist diese Biografie kein Solo Programm. Es kommen auch andere Leute zu Wort. Mitautoren, die auch schon mal anderer Meinung sind wie Wecker.
Da erzählt in durchaus oft witziger aber auch kritischer  Weise Günther Bauch über den Jubilar genauso wie Roland  Rottenfußer, der als Wissenschaftsjournalist der jüngeren Garde der Autoren angehört und sich intensiv mit Weckers Liedtexten beschäftigt, sie analysiert hat. 
Durch die doch auch sehr detaillierten  Äußerungen, Erzählungen und Berichte dieser beiden Autoren bekommen wir ein wesentlich vielschichtiger Bild von Konstantin Wecker als wenn nur er uns sein Leben erzählt hätte. Die anderen Sichtweisen lassen uns so viel mehr erfahren. Nicht jeder hätte in seiner Biografie auch kritische Stimmen zu Wort kommen lassen. Aber genau das macht Konstantin Wecker aus.
Er nimmt Kritik an, sieht selbstkritisch auf sein Leben und findet immer wieder und wieder Menschen, die er bewundernd, lobend, ehrfürchtig oder beeindruckt erwähnt. Zeitweise hat man den Eindruck er möchte mehr über diese Menschen und seine Begegnungen mit ihnen erzählen als über sich selbst.
Aber bei allen gesellschaftspolitischen und kritischen Auseinandersetzungen , für die er sein Buch auch als Bühne sieht bleibt genug Raum für das ganz Private und das was man vielleicht nicht von ihm kennt oder vermutet.
Seine Biografie überrascht in vielerlei Hinsicht.
Dabei ist der Schreibstil aller drei Autoren so wunderbar leicht und eingängig, das es ein äußerst angenehmes leichtes Lesen ist, das einen einmal angelesen förmlich durch das Buch trägt.
Kurzweilig, spannend, interessant aber auch mit vielen Botschaften und Denkanstößen.
Es ist ein Buch mit Nachhall, besonders für diejenigen, die seine Lieder nicht so gut kennen.
Eine tolle Biografie von und über einer der besten deutschen Liedermacher, der nicht nur ein Liedermacher sondern auch ein toller Musiker, Poet, Kabarettist, Schauspieler, politisch denkender Mensch ist, der viel zu sagen hat.
Es ist  nicht das erste Buch in dem er Meinung kund tut.
Denkt man an sein Buch
"Mönch und Krieger- Auf der Suche nach einer Welt, die es noch nicht gibt"
oder
Das Buch mit Margot Käßmann
"Entrüstet euch!"
Aber auch zur Flüchtling Thematik hat er eine Meinung, die wir in
"Dann denkt mit den Herzen"
erfahren.
Emotionaler erleben wir ihn im Buch mit Bernhard Glassmann
"Es geht ums Tun und nicht ums Siegen."
und kritisch aber auch euphorisch
"Die Kunst des Scheiterns"
Poetisch eine Gedichte
"Jeder Augenblick ist ewig"

Mehr zu einigen dieser Büchern gibt es unter folgendem Link.

Enden möchte ich diese Buchvorstellung mit einem Zitat von Konstantin Wecker auch unter erwähntem Link zu verfolgen:

"Ich bin nicht am Anfang und auch nicht am Ende. Ich bin hoffentlich immer noch mittendrin. Weiterhin fehlerhaft und lernend, närrisch und zornig, liebevoll und verzweifelt"
(Zitat aus dem Special Random House- mehr im folgendem Link)






 

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