Zeiten des Aufbruchs Hörbuch

Bildquelle: Random House Audio
Zeiten des Aufbruchs
von Carmen Korn
gelesen von Carmen Korn
9 CD's 649 Minuten
1. Aufl. 2017
Random House Audio
ISBN: 978-3-8371-3710-1
19,99€


Teil 2. Einer Jahrhundert Triologie

Was geht voraus?

Hier bedienen wir uns des Pressetextes des Verlages da uns das Hörbuch nicht vorliegt!

"TÖCHTER EINER NEUEN ZEIT 

Vier Frauen. Zwei Weltkriege. Hundert Jahre Deutschland.
Jahrgang 1900. Eine Generation, die zwei Weltkriege durchleben wird - Henny Godhusen ist eine von ihnen. 1918 stürzt sie sich voller Lebensfreude in die Hebammenausbildung in Hamburg-Uhlenhorst. Henny liebt das Viertel an der Alster, hier kommen die unterschiedlichsten Menschen zusammen und sie findet Freundinnen: Ida wohnt in einem der herrschaftlichen Häuser und weiß nicht viel vom Leben jenseits der Beletage. Käthe hingegen stammt aus einfachen Verhältnissen und unterstützt die Kommunisten. Und Lina führt als alleinstehende Lehrerin ein unabhängiges Leben. So verschieden die Frauen sind, so eng wird ihre Freundschaft über die Jahrzehnte ...

Authentisch und einfühlsam gelesen von der Autorin."

( Pressetext Random Audio)
https://service.randomhouse.de/Presse/Hoerbuch/Toechter-einer-neuen-Zeit/pr514384.rhd
(8 CDs, Laufzeit: 10h 4)

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"Zeiten des Aufbruchs"

beginnt im März 1949
Nachkriegszeit  in Hamburg .
An der Alster ,auf dem Hambuger Uhlenhorst.
Vier Frauen geboren um 1900 verbindet eine enge, tiefe Freundschaft die zwei Weltkriege überdauerte und nun in der Nachkriegszeit, den Zeiten des Aufbaus, Umbruchs der Wirtschaftswunderjahre weiter lebt.
Henny und Käthe sind Hebammen und schon immer fest im Leben gewohnt ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Henny war immer noch Hebamme, hatte zwei Kinder. Tochter Marike war Frauenärztin, Sohn Klaus Moderator beim Rundfunk. Ida hingegen aus gutem Haus, einem Leben in einer Alstervilla gewöhnt. Nun mit einen Chinesen verheiratet, Mutter einer Tochter, langweilt sich. Ihr Leben ist  nicht so ausgefüllt wie das von Henny , Lina und Käthe.  Tiam, ihre große Liebe war Kontor Leiter einer Kaffehandlung leider brachte er nicht so viel Geld nach Hause.  Zu wenig für Idas es gewöhnt war. Maß sie doch plötzlich ihren Mann mit ihrem erfolgreichen Vater. Zu Käthe gibt es zunächst einmal keinen Kontakt. Ja, und dann gab es noch Lina, die eigentlich Lehrerin war aber nun ihren Weg als Buchhändlerin eingeschlagen hat.
Zunächst einmal werden wir in das Leben der Protagonisten eingeführt, wunderbar detailreich beschreibt die Autorin, das Leben der Freundinnen, die sich um ihre verschollene Freundin Käthe sorgen. Sie wurde gesehen. Sie lebte doch, wieso suchte sie den Kontakt zu ihren besten Freundinnen nicht? Immer und immer wieder fragt sich jede für sich, wo Käthe nur steckt, was es für Gründe geben könnte, die ihr Fernbleiben erklären würde.
Was könnte man tun um sie zu finden?
Vielleicht ein Zeitungsinserat?

Hamburg in den Nachkriegswirren, geprägt von Schutt, Flüchtlingen, Überlebenskampf.
Als Zuhörer sind wir da im Vorteil denn die Autorin erzählt auch Käthes Leben, ihrer Sehnsucht nach den Freundinnen besonders nach Henny doch dieses Gefühl unterdrückt sie war sie doch zu verletzt. Ware es die Freundin, ihr Mann die sie an die Nazis verpfiffen hatten? Waren sie für den Tod der Mutter und das leid was sie erfahren mussten verantwortlich?  
Für lange Zeit sind es Parallelwelten die nicht zueinander finden.
Käthe führt kein leichtes Leben. Ein Leben im Versteck, ohne Hoffnung immer in Angst, hatte sie doch einem Arzt geholfen ungewollt Schwangeren zu helfen. Nun war er aufgeflogen. Damit hatte Käthe keine Arbeit mehr und musste auch noch Angst haben mit zur Verantwortung gezogen zu werden, auch wenn ihr ehemaliger Chef sie nie erwähnt hatte.
Sie fand Unterschlupf in einer Schrebergartensiedlung aber an Arbeit war zu nächst nicht zu denken.
Henny hat wie Klaus auch eine Vermutung was passiert sein könnte, doch es viel ihr schwer darüber zu reden. Die Kriegswirren waren ihr unangenehm.
Was genau passiert war konnte auch am Vorabend von Hennys Geburtstag nicht geklärt werden. Vermutungen, Trauer um den Verlust der Freundin, Sehnsucht spielen hier genauso mit wie der Plan die Freundin zu suchen.
Keiner ahnte zu diesem Zeitpunkt wie schlecht es Käthe ging. Wie sie verzweifelt versuchte dem Leben etwas Positives abzuverlangen, versuchte eine dauerhafte, lebenswerte Unterkunft zu finden.
Dann endlich wendet sich Käthes Leben. Findet eine Anstellung in einer Bäckerei. Eine Zukunftsperspektive, die völlig unerwartet eine schnelle Wendung in ihrem Leben nehmen wird.
Langsam, ganz langsam verbinden sich die Stränge der Geschichte.
Es sind hilfreiche, liebe Leute, die für Käthe agieren, sie ins Leben zurück stupsen und so wieder etwas Normalität und Freude bei ihr spüren lassen.
Sind es auch sie die sich an das Zeitungsinserat erinnern, das auf Käthe zutreffen könnte.
Käthes Vorstellungen stellen sich nach und nach als falsch heraus. vieles klärt sich, doch es ist ein langer Weg, den die Autorin Käthe  gehen lässt.
Als Käthe von der Wahrheit erfährt und gefragt wird ob sie nun, da sie um alles wisse zurück käme antwortet sie: "....in langsamen Schritten..."
Und genau das macht die Geschichte so spannend und Interessant, die kleinen Schritte.
Neben dem Verrat ist dort immer auch noch die Frage ob ihr geliebter Rudi noch leben würde.
Ob sie Rudi wieder finden würde?

Auch Rudis Leben wird von Carmen Korn als Strang erzählt. Sein Leben aus der Gefangenschaft, der Wiederentdeckung des Lebens, die Sehnsucht nach Käthe, die Fragen um ihren Verbleib?
Ob sie noch leben würde?

Literatur der Zeit, Hamburger Stadtgeschichte, öffentliche Persönlichkeiten, Verlage, Straßennamen oder auch Straßenbahn und Buslinien, auch die politischen Ereignisse fließen immer wieder mit ein. Carmen Korn muss gut recherchiert haben denn viele, die diese Zeit miterlebt haben finden hier ihre eigenen Erlebnisse, Erfahrungen in verschiedener Weise wieder.
Es sind Lebensgeschichten aus unterschiedlichem Milieu, unterschiedlichem Stand . Leute wie du und ich in einer spannenden Zeit, im Hamburg der Nachkriegszeit, immer in Verbindung mit der besonderen Freundschaft.
Auch in den Erzählungen der Nazizeit und ihre Aufarbeitung werden sich viele wieder finden.
Carmen Korn liest ihre Geschichte so wunderbar leicht, dass es eine große Freude ist ihr zu lauschen. Sie entführt uns in eine Zeit, die viele noch erlebt haben und für die sie so Erinnerungen weckt. Für die, die diese Zeit nicht miterlebt haben ist es eine interessante Zeitreise. Die Protagonisten des Romans werden uns im Laufe der Zeit immer vertrauter. Irgendwann stellt sich beim Zuhören ein Gefühl ein, von Freunden berichtet zu bekommen. Seltsam wie schnell man in eine Geschichte eintauchen kann wenn sie fesselnd genug erzählt wird.
Die Autorin springt immer wieder für eine Weile zu einer Person, erzählt dessen Geschichte, stoppt dann fängt von der nächsten an, wechselt weiter kommt zu ersten zurück erzählt weiter um irgendwann wieder zu stoppen um die Geschichte des nächsten weiter zu erzählen. Dabei verweben sich die einzelnen Stränge langsam, langsam immer mehr. Werden neue eingeführt und verbunden.
Rückschau verbindet sich mit dem Jetzt.
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Eine spannende Mischung aus Zeitgeschichte, persönlichem Leben, Liebe, Aufarbeitung und vielem mehr.
Kurzweilig und angenehm zuzuhören.
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Wir freuen uns schon auf den dritten Teil!!