Hab keine Angst kleines Dunkel

 

Bildquelle: Aladin Verlag
Hab keine Angst 
kleines Dunkel
von Peter Vegas
mit Illustrationen von Benjamin Chaud
36 Seiten
1. Aufl. 27. Januar 2022
ISBN: 978-3-8489-0203-3
Aladin Verlag
14,00€

Nach dieser Geschichte hat bestimmt keiner mehr Angst vor der Dunkelheit
eine amüsante, gefühlvolle Geschichte
für Kinder ab 4 Jahren
Immer reden wir von der Angst, die wir im Dunklen haben. 
Auf die Idee, dass die Dunkelheit vielleicht auch Angst haben kann, darauf kommen wir nicht.
Und deshalb erzählt Peter Vegas uns die Geschichte des kleinen Dunkels.
Wie heißt es doch so schön: "Gib der Angst ein Gesicht und schon ist sie nicht mehr so fremd und bedrohlich". "Rede mit der Angst". "Mach dir die Angst zum Freund". 
All das hat der Autor irgendwie beherzigt und die klugen Sprüche für sich genutzt. 
Er gibt der Dunkelheit (der Angst) ein Gesicht, nur dieses Mal ist es gar nicht das Kind, das Angst vor der Dunkelheit hat, sondern es ist die Dunkelheit, die Angst hat.
Das Dunkel hat Angst. Es hat Angst vor dem Licht. Es hat Angst vor dir, es hat Angst  vor....und weil es Angst vor dem Licht hat, versteckt es sich in der Schublade oder irgendwo, wo es dunkel ist. Es versteckt sich so lange bis die Sonne untergegangen ist. Doch wenn die Sonne untergegangen sind sind die meisten Menschen am Schlafen, was auch nicht toll für das Dunkel ist, denn wenn niemand da ist, gibt es auch niemanden, der mit ihm spielen kann.
Hast du dir eigentlich mal Gedanken gemacht, wie das Dunkel aussieht? Nein? Mein Tipp schaut ins Buch, da stellen euch Autor und Illustrator das durchaus überaus liebenswürdige Wesen ganz genau vor. Ihr erfahrt nicht nur wie es aussieht und wieso es so strubbelig ist, sondern auch was es am liebsten isst, was ihm beim Essen Schwierigkeiten bereitet oder auch wie schwer es ist Spielkameraden zu finden. 

So wie Peter Vegas und Benjamin Chaud uns das kleine Dunkel vorstellen wird es schnell zum Freund und wir haben keine Angst mehr vor ihm sondern entwickeln positive Gefühle gepaart mit ein wenig (oder auch etwas mehr) Mitleid. Es ist schon arm dran, das kleine Dunkel, das die ganze Nacht wach bleibt, damit wir ruhig schlafen können. Manchmal da besucht das Dunkel die Fledermäuse, die mögen auch kein Licht und auch die Sterne lieben das Dunkel, weil es sie leuchten lässt, doch die Sterne können nicht sprechen und sprechen würde das kleine Dunkel doch gern mal mit jemandem. 
Vielleicht könntest du ja mal mit ihm sprechen, es würde sich bestimmt freuen. Doch gib Acht, damit sich das Dunkel in deiner Nähe wohl fühlt musst du einiges beachten.
Was das wohl sein mag?
Der Junge in unserer Geschichte, der hat jetzt keine Angst mehr vor dem Dunkel, doch hat das Dunkel noch Angst? Können die beiden vielleicht Freunde werden?
Wer weiß? 
Guckt doch mal, wie freundlich und ängstlich zugleich das Dunkel guckt, es hat viel, viel mehr Angst als ihr, findet ihr nicht auch?

So eine herrliche Geschichte. Etwas verrückt, etwas verdreht aber gar nicht so abwegig. Wenn es jemanden gibt, der Angst vor der Dunkelheit hat, wieso soll es dann nicht auch jemanden geben, der Angst vor der Helligkeit hat.
Meine Lesekinder fanden den Gedanken und die Geschichte sehr amüsant, genauso wie das Bild der kleinen Dunkelheit, das mal an ein freundliches haariges Monster erinnert und dann auch wieder an Barbabo aus der Barbapapa Familie. (von dem ich gar nicht wusste, dass es heutzutage noch Kinder gibt, die diese lustigen Zeichentrick-Verwandlungswesen kennen).
Und so entstanden kurz nach der Vorleserunde jede Menge schwarze Wesen mit großen weißen Kulleraugen aus Stoff und Papier, die vermutlich jetzt unter dem ein oder anderem Bett, im Schrank oder der Kommode wohnen. Hauptsache es ist dunkel, denn ihr wisst ja vor Licht hat das kleine Dunkel Angst!