So hoch der Baum

Bildquelle: Carlsen Verlag
So hoch der Baum
von Jörg Hilbert
48 Seiten
1. Aufl. Frühjahr 2019
ISBN: 978-3-551-51110-2
Carlsen Verlag
14,00€

Eine wundervolle Entdecker -Geschichte 
mit herrlichen Reimen; 
Eine Geschichte die für die Natur sensibilisiert;
Eine Geschichte über ein Eichhörnchen;
Eine Tiergeschichte;
Eine Baumgeschichte;
Eine Freundschaftsgeschichte;
für Kinder ab 3 Jahren

So schön und interessant können Bilderbücher sein. Schon das Format ist außergewöhnlich ungewöhnlich und passend zum Buch und der Geschichte. "So hoch der Baum" so groß das Buch könnte es heißen, denn mit 36,6 cm Höhe is es höher als viele ( die meisten) Bilderbücher. Um das Format des Baumes schon im Cover wiederzufinden ist es nicht nur höher( länger) als andere Bücher sondern auch schmaler.  Eben fast wie ein Baumstamm.
Jörg Hilbert bekannt durch seine Ritter Rost Geschichten kann auch noch etwas anders als Ritter, das beweist er mit diesem wunderbaren Buch einmal mehr und wer ihm in den letzten Monaten auf Facebook gefolgt ist, der weiß, wie intensiv er sich mit den kleinen buschigen Nagern beschäftigt hat.
Was viele bis kurz vor der Veröffentlichung nicht ahnten, das es nicht nur eine Eichhörnchengeschichte wird sondern eine Geschichte, die für die Natur als solches sensibilisiert und ganz wunderbar anschaulich verdeutlicht wie viele Lebewesen in, auf, am und unter einem Baum leben. 
In unserem Baum leben viele, viele Tiere. Ganz oben hat Eichi Eichhörnchen seinen Kobel
darunter wohnt
das Käuzchen Kathi , Eichis beste Freundin, in ihrer Hängematte
ein Stockwerk tiefer, in einem Loch im Baumstamm hat 
Herr Klopfstock, der Specht sein Heim.
Noch etwas tiefer wohnt
Tante Turteltäubchen in einem Vogelhaus
wieder etwas weiter unten finden wir
das Nest der Familie Pieps.
Unten auf der Erde am Baustamm
wohnt die Kröte Schneckenmütz in einer Gießkanne
und ganz unten, unter der Erde, unter dem Baum
finden wir Meister Mull, den Maulwurf.
Alle zusammen sind richtig gute Freunde und das wird in dieser Geschichte besonders deutlich denn es ist etwas passiert. Eichi Eichhörnchen findet seinen Wintervorrat an Haselnüssen nicht mehr.
Hat er vergessen wo er sie versteckt hat?
Oder hat jemand sie geklaut?
Was nur soll Eichi ohne Nüsse machen?
Muss es verhungern?
Nein, das will wohl niemand und so machen sich Eichi und Freundin Käuzchen Kathi auf den Weg nach den Nüssen zu suchen. Dabei kommen sie viel rum und beziehen nach und nach auch die anderen Bewohner des Baumes mit mein. Doch so sehr alle auch suchen, so sehr sie überlegen wo Eichi die Nüsse wohl versteckt haben könnte, sie finden die Nüsse nicht.
Auf  jeder Doppelseite wird einer der Bewohner befragt und jeder antwortet in seiner typischen Sprache, hat sogar eine Idee, doch fündig werden sie nicht, doch auch wenn die Tiere dort nichts finden, ist da wirklich keine Haselnuss?
Vielleicht entdecken die Kinder ja doch eine. Vielleicht haben die Tiere ja etwas übersehen. So eine Haselnuss ist ja nicht besonders groß, da kann man schnell einmal etwas übersehen.
Die Tiere kehren unverrichteter Dinge auf , an und unter ihren Baum zurück, doch wer jetzt glaubt Eichi muss tatsächlich hungern, der irrt sich.
Wozu hat man denn Freunde.
Jeder kommt mit einem Leckerbissen an und bereichert so Eichis Speiseplan.
Eichhörnchen mögen also nicht nur Haselnüsse.
Ja, und wenn  das nicht reicht, dort wo diese Gaben her kommen gibt es noch mehr. Freunde helfen sich eben gegenseitig.
Eine herrliche Geschichte, die viel Sachinformationen beinhaltet und so ganz nebenbei erzählt was die Tiere so alles gerne essen, wer in einem Baum wohnt und noch ein wenig mehr.
Jörg Hilbert spielt wunderbar mit Sprache und Bild.
Jedes der Tiere antwortet in Reimen und verleiht der Geschichte so eine ganz besondere Stimmung, Dynamik und witzige Ausdrucksstärke. Darüber hinaus lebt die Geschichte von Wiederholungen, die die Kinder sehr schnell erkennen und beim Vorlesen mit einsteigen.
Zusammen mit den Illustrationen ist es ein grandiosen Zusammenspiel, das einen noch dazu auffordert in die Bilder einzutauchen und sie zu entdecken. Wer weiß vielleicht findet man dann auch due ein oder andere Haselnuss.
Wie wichtig dem Autor das Thema Eichhörnchen ist erkennen wir auch daran, dass er im Anhang noch etwas über Eichhörnchen, ihre Bedürfnisse und Lebensweise erzählt und auch eine Anlaufadresse liefert, falls man ein kleines Eichhörnchen findet, das allein nicht klarkommt.
Ja, und ganz zum Schluss erfahren wir auch noch wie es zu dieser Geschichte gekommen ist und was Jörg Hilbert als Kind im Wald erlebt hat.
Es scheint als sei dieses Buch wirklich eine Herzensangelegenheit des fantastischen Bilderbuchmachers der trotz aller realen Informationen immer auch sehr witzig erzählt und uns oft schmunzeln lässt. Sicherlich ist er beim Zeichnen und schreiben so richtig freudig in jedes der Tiere hineingeschlüpft.
Unsere Lesekinder hatten viel, viel, so richtig viel Spaß an der Geschichte besonders aber auch an den pfiffigen, witzigen Reimen und den herrlichen Namen der Tiere.
Das sie ewig in den Bildern verweilen konnten brauche ich vermutlich nicht erwähnen. Ach ja, und die Haselnüsse, die haben sie dann auch gefunden. Doch darüber verrate ich nicht mehr.
Der Carlsen Verlag bietet zum Buch die Möglichkeit über die App "Der Vorleser" sich die Geschichte vorlesen zu lassen.
Eine schöne Möglichkeit, wenn das Kind einmal keinen hat der einem vorliest, doch ist das gemeinsame Erleben des Buches bestimmt viel, viel schöner. Zudem
waren die Kinder etwas traurig das Jörg Hilbert die Geschichte nicht selbst vorliest.