Bildquelle: Kösel Verlag
Wie Kinder trauern
Ein Buch von Tita Kern, Nicole Rinder und Florian Rauch
192 Seiten
1. Aufl. 2017
Kösel Verlag
ISBN: 978-3-466-37174-7
17,99€
Ein Buch zum Verstehen und Begleiten
Ein Buch, das jeder mal gelesen und Eltern im Schrank stehen haben sollten
Das Thema Tod ist leider immer noch ein Tabu Thema, das erlebe ich mehrmals in ser Woche wenn ich Bilderbücher zum Thema Tod in Einrichtungen vorstelle. Entweder sind es die Erzieher, die sich nicht trauen das Thema zu thematisieren oder es sind die Eltern, die meinen man könnte einem 3 oder 4 jährigem Kind noch nicht zumuten sich mit dem Tod auseinander zu setzten, doch wann denn dann?
Wenn es zu spät ist. Wenn schon jemand gestorben ist, die Sprachlosigkeit bei den Eltern womöglich alles lähmt und nicht selten zu Lügen führt?
Besser man setzt sich rechtzeitig damit auseinander wenn grade kein Konkreter Fall vor liegt denn dann ist man frei sich auf das Thema einzulassen.
Dieses Buch von Fachleuten geschrieben hilft dabei zu verstehen, zu erklären und Verständnis zu schaffen. Nicht nur als Vorbereitung sondern in der Tat auch noch wenn der Fall X eingetreten ist.
Dabei gibt es viele Situationen die beleuchtet werden. Es ist mit Sicherheit etwas anders wenn eine entfernte Tante oder Nachbarn sterben, es ist aber jedes Mal etwas anders. Es ist anders wenn Mutter oder Vater sterben, es ist anders wenn die Großeltern sterben oder ein Geschwisterkind. Die Liste könnte ich nun lange fortsetzen aber ich denke es wird klar was gemeint ist.
Das Sterben, der Tod gehört zum Leben dazu deshalb sollten wir ihn nicht ausklammern.
Wann immer es möglich ist sollte man sich von dem Sterbenden noch zu Lebzeiten verabschieden können. Das ist der Idealfall, den Sterbenden in den Tod begleiten leider ist dies nicht immer möglich.
Aber falls es möglich ist, und da spreche ich aus Erfahrung, ist eine gute Vorbereitung und Begleitung die beste Trauerverarbeitung. Meine Kinder waren 2,5,6,10 und 12 Jahre als ihre über alles geliebte Oma starb. Es war eine Erlösung nach langer Krankheit. Wir wussten das es zu Ende ging und waren alle mit Freunden und Familie und allen Kindern um sie rum. Wir unterhielten uns, scherzten auch mal wie bei einer Familienfeier auf der sie sanft und friedlich fast unbemerkt entschlummerte. Und auch wen wir alle traurig waren war es ein schöner Tag. Für meine Kinder war es ein loslassen ohne Angst. Sie bekamen alles mit brauchten nicht fragen und noch heute 10 Jahre später erzählen sie von diesem Tag als etwas besonders aber eben nichts bedrückendes.
Von vielen Eltern aber auch Erzieherin im Kindergarten wurde ich fast schon beschimpft wie ich so etwas machen kann. Ich hätte nun sagen können:" Ich bin Sozialpädagogin, habe auch Psychologie studiert, ich weiß was ich tue", doch das hätte wenig sinn gemacht.
Statt dessen stellte ich eine Gegenfrage "Wie hätten sie es denn gemacht?"
Und zuweilen frage ich :" Was für Erfahrungen haben sie als Kind mit dem Tod gemacht? Fanden sie es gut wie ihre Eltern ......?"
Meist ist es dann ganz still.
Jetzt wo ich dieses Buch habe würde ich ihnen das Buch in die Hand drücken, den es erklärt beschreibt viel von dem was man wissen muss.
Das Autorenteam hat ihr die eigenen professionellen Erfahrungen, ihr ganzes Wissen und Herzblut in dieses wunderbare Buch gelegt, das nicht nur inhaltlich überzeugt sondern darüber hinaus auch wirklich gut geschrieben ist.
Für mich, die überwiegend im Bilderbuchbereich zuhause ist, ist dies ein gelungenes Buch, das meine Themenliste zum Thema Tod im Bereich der Sekundärliteratur erweitert und bereichert.
Ich kann nur hoffen das es viele Leser findet.
Nur mit Wissen können wir der Angst begegnen.
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