Die Wolkenfischerin


Bildquelle: Goldmann Verlag
Die Wolkenfischerin
von Claudia Winter
400 Seiten
1. Aufl. 2018
Goldmann Verlag
ISBN: 978-3-442-48573-4
9,99€

Ein klein wenig Urlaub für die Seele

"Die Wolkenfischerin" ist kein hochtrabend, intellektueller Roman sondern ein leichtes Lesevergnügen für kurzweilige Lesestunden. Einfach und schön. Hier ist die Devies, einkuscheln, lesen und einfach mal abschalten. Das wiederum macht uns Claudia Winter sehr leicht. Auch wenn der Handlungsverlauf leicht zu durchschauen und daher relativ vorhersagbar ist, zieht die Geschichte mit ihren sehr unterschiedlichen Protagonisten und einem Gespinst an Lügen, einem sofort in den Bann. Man mag nicht mehr aussteigen, sondern weiterlesen um zu sehen wie sich die Geschichte verwickelt und entwickelt um dann mit Happy End abzuschließen. Claire Durant, die Protagonistin lebt als angebliche, weltoffene Pariserin, in Berlin wo sie als Journalistin für eine kleine Gourmet Zeitschrift ihr Geld verdient und auch richtig Karriere gemacht hat. Der Erfolg gibt ihr recht und wer fragt schon später nach der Wahrheit. Sie hat sich eine Vita voller Lügen zugelegt, denn sie stammt nicht nur nicht aus Paris sondern wohnt auch nicht in einem der schicken Viertel von Berlin, hat nicht Kunst studiert und auch keine bekannten Kunstaustellungen betreut.
Zuhause in Frankreich bei Mutter und der gehörlosen Schwester war sie schon lange nicht mehr. Ihr Leben spielt in Berlin. Doch als ihre Mutter krank wird fährt sie zurück. Auch dort ist die Zeit nicht stehen gelblieben, was ihr ihr Jungendfreund Nicolas, den sie als sehr schüchtern, ängstlichen Menschen in Erinnerung hatte, dessen Annäherungsversuche lediglich daraus bestanden ihr hin und wieder flapsig an den Haare zu ziehen schon bald recht deutlich vor Augen führt. Weder ehr noch die anderen Freunde von damals und auch ihre Schwester sind noch die, die sie damals waren. Für Claire eigentlich Gwenaelle eine befremdende und dennoch spannende Erkenntnis, die schnell zu.....   führt. Ich möchte hier nicht Zuviel verraten denn wie ich anfangs sagte ist der Handlungsverlauf doch recht vorhersehbar.
Nur soviel, zurück in der Bretagne entdeckt sie nicht nur ihren Jungendfreud Nicolas und ihre Schwester neu sondern auch sich selbst. Als sie dann auch noch zufällig ihr Chef dort seinen Urlaub verbringt ist die Verwicklung vorprogrammiert.
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Ein leichter Roman. Ein Gute-Laune-Roman für trübe Tage, der so leicht zu lesen ist, dass einmal angelesen, die Handlung einen so einsteigen und mittragen lässt, das man das Gefühl hat es lese einem einer vor.
Viele meinen solche Romane haben wenig oder gar keine Daseinsberechtigung weil sie einen nicht weiterführen., doch mal ehrlich führen einen die unzähligen Krimis mit Mord und Todschlag und den tiefsten Einblicke in kranke Seelen weiter?
Da lob ich mir zur Entspannung lieber einen Roman wie diesen aus dem man beflügelt wieder hinaus geht. Happy Ende auch für sie Seele. 

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